Frage an Matthias Heider von Daniel B. bezüglich Verkehr
Sehr geehrter Herr Dr. Heider,
Was wollen Sie gegen die übertriebene und unnötige, aktuell laufende Hexenjagd gegen Dieselfahrzeuge unternehmen? Gerade Euro6 Diesel gehören zu den sauberen Fahrzeugen, jedoch kennen wir weder Mittelmaß noch gesunden Menschenverstand und wollen klinisch reine Luft.... Auch der Strom für die Steckerautos muss ja irgendwie erzeugt werden, von deren Verhältnis von angegebener zu realer Reichweite ganz zu schweigen... Vielen Dank für Ihre Bemühungen.
Sehr geehrter Herr Bahr,
vielen Dank für ihre Anfrage.
An einer Hexenjagd gegen den Diesel beteilige ich mich nicht. An einem übereilten Dieselverbot ist mir wenig gelegen. Denn die Infrastruktur und die Ausrichtung der Zulieferer ist auf einen Komplettumstieg auf das Elektroautomobil noch nicht hinreichend vorbereitet. Auch die Elektromobilität wirft umweltrelevante Fragen auf. Was passiert beispielsweise mit den Mengen an alten Batterien, die eines Tages anfallen werden? Bevor solche Fragen nicht geklärt sind, wird der im Vergleich zum Benziner umweltfreundlichere Diesel sicher noch einen Platz in der deutschen Automobilindustrie haben.
Dennoch: Langfristiges Ziel muss eine umwelt- und gesundheitsfreundlichere Technologie sein. Die Automobilindustrie muss noch mehr Anstrengungen unternehmen, um diese neuen Technologien als Alternativen zum Verbrennungsmotor zu entwickeln. Zu groß ist die Gefahr, dass Deutschland am Ende mit einer veralteten Technologie dasteht, die in weiten Teilen Europas verboten ist, und kaum noch Absatz findet.
Bei den auf dem Dieselgipfel beschlossenen Maßnahmen zur Softwarenachrüstung auch der Diesel-6-Fahrzeuge ging es zudem darum, die Automobilindustrie, die zum Teil absichtlich über tatsächliche Abgaswerte getäuscht hatte, in die Verantwortung zu nehmen und an der Bekämpfung der hohen Stickstoffwerte in den Städten zu beteiligen.
Wir wollen die Dieseldiskussion zum Anlass nehmen, die Entwicklung der neuen Antriebstechnologien voranzutreiben und die Zulieferer auf die Gefahr einer zu späten Umstellung hinzuweisen.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Matthias Heider MdB