Frage an Matthias Groote von Jens M. bezüglich Gesundheit
Sehr geehrter Herr Dr. Groote,
am 25.02. wird über die neue Tabakrichtlinie der EU beraten. Laut int. Wissenschaftlern könnte die EZigarette unter dem Gesichtspunkt „Harmreduction“ einen gewaltigen Schritt für die öfftl. Gesundheit bedeuten, gleichzeitig würden jedoch die Umsätze von Pharma- und Tabakindustrie unter der Einführung leiden.
Ich befürchte, dass bei dieser Anhörung nicht alle Argumente gehört und auf ihren Wahrheitsgehalt geprüft werden. Nach langen Recherchen stellt sich mir die Faktenlage um die EZigarette wie folgt dar:
1. Es gibt z.Zt. ca 100 Studien und Untersuchungen zur EZigaretten, den Inhaltsstoffen und deren Auswirkungen auf den Menschen.
2. Eine Untersuchung des Fraunhofer WKI ergab, dass die EZigarette KEINE giftigen Stoffe emittiert, die Dritte gefährden könnten.
3. Das im Liquid vorhandene Nikotin wird nahezu vollständig beim inhalieren resorbiert, somit kommen Dritte NICHT mit Nikotin Berührung (S. Feng et. al 2007, G. Romagna et. al, 2012).
4. Der (WHO)-Wissenschaftler A. Flouris kam Ende 2012 zu dem Ergebnis, dass "der Dampf keinen Effekt auf die Blutwerte von Dritten hat".
5. Die FDA hat 2009 in vereinzelten Liquids Nitrosamine gefunden, diese waren Allerdings "unterhalb der Nachweisgrenze von 0,2 Nanogram" und somit ca. 15000 mal niedriger als in einer Tabakzigarette vorhanden. Ein durchschnittlicher Konsument verbraucht ca. 2 bis 4 ml Liquid am Tag und könnte somit dieses Liquid über 10 Jahre lang inhalieren und hätte damit immer noch nicht den Nitrosaminegehalt EINER Tabakzigarette aufgenommen.
6. Ein jap. Wissenschaftler hat "Aldehyde" in EZigaretten nachgewiesen. Die Messergebnisse wurden von einer absichtlich überhitzten EZigarette gewonnen und trotzdem war das Messergebnis bei dem Versuchsaufbau bei ca. 1,76 µg pro 280 ml Aerosol und damit ca. 800 mal niedriger als in einem Kilo Pommes Frites.
Werden diese Fakten bei der Anhörung einfliessen?
MfG
Quellennachweis: http://www.rursus.de/docs/Fakten_zur_eZigarette_1.0.pdf
Sehr geehrter Herr Mellin,
vielen Dank für Ihre E-Mail.
Der Entwurf einer Tabakrichtlinie, der am 19. Dezember 2012 von der Europäischen Kommission veröffentlicht wurde, liegt nun dem Ausschuss für Umweltfragen, öffentliche Gesundheit und Lebensmittelsicherheit vor, der einen Bericht über den Vorschlag verfassen wird, über den anschließend das gesamte Parlament abstimmen wird.
Ich bin genauso überrascht wie Sie über den Vorschlag der Kommission, E-Zigaretten, die einen höheren Nikotingehalt von 4mg/ ml haben, nur noch als medizinisches Produkt zu verkaufen und nur noch nikotinhaltige Produkte unter diesem Niveau weiterhin als Konsumprodukt zu werden.
Der Nikotingehalt in E-Zigaretten liegt zwischen 0- 24 mg, wobei der durchschnittliche E-Zigaretten-Nutzer 12mg braucht. Starke Raucher, die auf E-Zigaretten umsteigen wollen, benötigen durchschnittlich mehr als 18mg. Daher kommt der Vorschlag der Europäischen Kommission nahezu einem Verbot der E-Zigarette gleich.
Die Kommission begründet den Vorschlag mit dem Argument, dass nicht noch mehr Bürger nikotinabhängig werden sollen. Jedoch frage ich mich, ob dies nicht ein
voreiliger Entschluss ist, da es wissenschaftlich noch nicht ausreichend erforscht ist, wie riskant die E-Zigarette ist und welche langfristigen Schäden drohen, wie auch Sie in Ihrer Email feststellen.
Der Ausschuss für Umweltfragen, öffentliche Gesundheit und Lebensmittelsicherheit wird sich mit der zukünftigen Regulierung der E-Zigarette sorgfältig auseinandersetzen und den Sachstand prüfen.
Falls dieser sich nicht ändert, werde ich den Vorschlag der Kommission sicherlich nicht unterstützen.
Mit freundlichen Grüßen
Matthias Groote