Matthias Dietrich, Bewerber der ÖDP im Wahlkreis 42 Pforzheim
Matthias Dietrich
ÖDP
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Frage von Felix S. •

Frage an Matthias Dietrich von Felix S. bezüglich Wirtschaft

Sehr geehrter Herr Dietrich!

Wie stehen Sie zur Trennung von Staat und Wirtschaft?
Beispiele: Die Tabaklobby hat jahrzehntelang Einfluss ausgebübt, um echten Nichtraucherschutz und Prävention zu verhindern.
Lobbygruppen verkünden, es ist gar nicht möglich, mehr Verkehr auf die Schiene zu bringen und die Politik folgt dem durch Straßenbau. Gleichzeitig werden sinnlose und zu teure Prestigeprojekte, wie Stuttgart 21 und die So-da- Brücken in Thüringen realisiert.
Obwohl Energie auf fossiler Grundlage endlich ist wird der Ausbau regenerativer Energien nur halbherzig vorangetrieben.
Das mir seit 1996 bekannte Kryo- Recycling für Kunststoffe und Elektroschrott hat bis heute keine Umsetzungchance bekommen, obwohl es vielversprechende Möglichkeiten bietet, natürliche Ressourcen zu schonen. Skandale haben mehrfach gezeigt, dass der Ausbau der Müllverbrennung nicht ohne korrupte Beeinflussung gelaufen ist.
Bei der Gesundheit dominiert die Pharmaindustrie die Forschung, während alternative Heilmethoden und die Vermittlung gesundheitsförderlichen Verhaltens ein Schattendasein führen.
Wie will die ÖDP das ändern und was garantiert, dass die ÖDP sich nicht genauso wie die Grünen in Koalitionen von ihren Positionen abwendet?
Wie stehen Sie zu den Eckpfeilern der katholischen Soziallehre "Solidarität, Subsidiarität, Personalität und Gemeinwohl" und was bedeuten die für Sie?

Mit bestem Gruß,

Felix Staratschek

Matthias Dietrich, Bewerber der ÖDP im Wahlkreis 42 Pforzheim
Antwort von
ÖDP

Sehr geehrter Herr Staratschek,

gegenwärtig wird die Politik in Deutschland in hohem Maße von Großkonzernen und deren Interessenvertretern beeinflusst. Dies erfolgt insbesondere auf zwei Wegen: Zum einen werden Parteien große Summen gespendet, in der Erwartung, dass die jeweils finanziell unterstützte Partei dem Geldgeber politisch entgegen kommt; zum anderen sitzen viele Politiker in Aufsichtsräten von Konzernen und vermischen so die Arbeit zum Wohl des entsprechenden Konzern mit der Arbeit zum Wohl des Volkes. Letztendlich hat auf diese Weise das Allgemeinwohl das Nachsehen. Die direkteste, aber den meisten Bürgern verborgene Beeinflussung ist dann gegeben, wenn die Gesetzentwürfe direkt von den Interessenvertretern der Konzerne geschrieben werden.
Um diesen Missständen entgegenzuwirken, nimmt die ÖDP als einzige Partei bundesweit keine Konzernspenden an.Außerdem dürfen ihre Mandatsträger nicht in Aufsichtsräten privater Unternehmen sitzen.

Was die Frage zur katholischen Soziallehre betrifft: Die genannten Grundsätze sind auch für die Politik der ÖDP von Bedeutung. So lautet im Grundsatzprogramm die Überschrift zum Welt- und Menschenbild: "´Ich und wir´, Verantwortung und Weitsicht". Es geht darum, dass einerseits jeder Mensch Entfaltungsmöglichkeit braucht, andererseits aber jeder Mensch auch Verantwortung für das Gesamte trägt. Die Verantwortung darf nicht auf andere oder den Staat abgewälzt werden. Ich persönlich bin der Meinung, dass jede politische Entscheidung daraufhin geprüft werden muss, ob sie dem Gemeinwohl dient und ob dieses Gemeinwohl auch langfristig Bestand hat. Das Gemeinwohl umfasst mehr als nur materiellen Wohlstand, nämlich auch Freude an der Natur, glückliches Familienleben und Leben mit Freunden sowie religiöse Sinnfindung. Die gegenwärtige Politik bedient zu stark Einzelinteressen und richtet sich zu sehr nach kurzfristiger Profitmaximierung und ruiniert so letztendlich die Umwelt, Gesellschaft und Finanzen. Hier muss ein Sinneswandel eintreten und für diesen Sinneswandel mache ich mich stark.

Mit freundlichem Gruß

Matthias Dietrich