Frage an Mathias Petersen von Susanne W. bezüglich Arbeit und Beschäftigung
Sehr geehrter Herr Petersen,
mit Bestürzung verfolge ich die Vorgänge rund um die A380 Produktion in Hamburg.
Wie es scheint werden allen gegenteiligen Beteuerungen zum Trotz tatsächlich Arbeitsplätze in Hamburg wegfallen.
Wie kann so etwas möglich sein? Nach all den Anstrengungen und Opfern die die Stadt Hamburg gebracht hat, kann es doch wohl nicht wahr sein, dass auf Grund von Missmanagement gemachte Zusagen nicht mehr eingehalten werden.
Man kann doch nicht für finanzielle Unsummen erst das Mühlenberger Loch zu schütten, unzählige Prozesse führen und für teures Geld Grundstücke kaufen, um die Startbahn zu verlängern und dann soll am Ende alles für die Katz gewesen sein?
Wer zum Teufel handelt solche Verträge aus? Wie kann ein Bürgermeister so ins Schwimmen kommen und offensichtlich völligen Mist verzapfen?
Was gedenken Sie in dieser Sache zu tun?
Ich hoffe, dass es in dieser Stadt noch Politiker gibt, die tatsächlich an das Wohl der Bevölkerung denken.
Mit bestürzten Grüßen
Susanne Wolf
Sehr geehrte Frau Wolf,
zunächst würde ich gerne Folgendes feststellen:
Die Ursachen der Airbuskrise liegen nicht bei der französischen, deutschen oder spanischen Regierung und auch nicht bei den inzwischen im Konsortium vertretenen Russen. Auch die Produktion an unterschiedlichen Standorten in Europa ist an sich kein Problem.
Die Ursachen für die Airbuskrise liegen einzig und allein im Versagen von Managern, deren persönlicher Ehrgeiz und Selbstüberschätzung offensichtlich im umgekehrten Verhältnis zu ihrer Kompetenz und ihrem Engagement für die europäische Luftfahrtindustrie standen.
Weder die Politik noch die Arbeitnehmer hier in Hamburg müssen sich von einer Unternehmensleitung, die eine europäische Erfolgsgeschichte durch ihr Versagen buchstäblich zum Absturz gebracht hat, über die notwendigen Schritte der Sanierung belehren lassen.
Dennoch ist nun ein Handeln von Seiten der Politik gefordert.
Wenn es nun Pläne zu einer grundlegenden Umverteilung der Airbusproduktion gibt, wenn offensichtlich vertragliche Abmachungen, wie der Bau des Auslieferungszentrum in Frage gestellt werden, dann muss man kämpfen!
Hier auf Zeit zu spielen ist sehr gefährlich. Ein Hamburger Bürgermeister darf nicht in der zweiten Reihe stehen, wenn es um entscheidende Interessen Hamburgs geht. Viele Hamburger haben mit Recht erwartet, dass Ole von Beust die Hamburger Interessen offensiv und ohne "Wenn und Aber" vertritt. Wer könnte in dieser Auseinandersetzung eine Führungsrolle besser übernehmen, als der Hamburger Bürgermeister?
Es waren Hamburger Bürgermeister der SPD, die mit großem Einsatz diese Erfolgsgeschichte des Airbus für ganz Deutschland wesentlich mitgestaltet haben.
Und keiner dieser Bürgermeister hätte gezögert, auf einer Betriebsversammlung bei Airbus Klartext zu reden. Man hätte einen Henning Voscherau oder einen Ortwin Runde nicht einladen müssen, die wären von selbst nach Finkenwerder gekommen.
Die Hamburger SPD steht voll und ganz hinter Ole von Beust, wenn er endlich offensiv für die Hamburger Interessen eintritt.
Wir Sozialdemokraten wollen, dass die erfolgreiche Entwicklung des Airbus und der europäischen Luftfahrtindustrie in unserer Stadt auch noch unseren Enkeln von Nutzen ist. Das geht nur, wenn alle politischen Parteien, Unternehmen und Gewerkschaften in Hamburg gemeinsam für dieses Ziel arbeiten.
Wir müssen um die Beteiligung der Zukunftsentwicklungen, bspw. den A350 oder die Weiterentwicklung der kleinen Reihen kämpfen. Wir müssen für einen ausreichenden deutschen Einfluss bei EADS sorgen, denn Hamburgs industrielle Zukunft hängt vom Airbus ab! Ich werde stets mit aller Kraft für den Standort Hamburg kämpfen!
Sollten Sie weitere Fragen oder Anregungen zu diesem und/oder einem anderen Thema haben können Sie sich selbstverständlich jederzeit an mein Abgeordnetenbüro wenden. Gerne können Sie dort auch einen Termin für ein persönliches Gespräch oder Telefonat mit mir vereinbaren.
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Mit freundlichem Gruß
Dr. Mathias Petersen