Frage an Mathias Krebs von André L. bezüglich Innere Sicherheit
Hallo Matthias,
was genau stellst Du Dir vor, wie Du gerade im Ländlichen Raum die Freiwilligen Feuerwehr en unterstützten kannst oder willst?
Ich finde dies natürlich sehr gut und unterstütze das natürlich. Gerade auch deswegen weil ich weiß das du die Strukturen und schwachen Feuerwehren in der Region kennst...weiter so...beste grüße
Vielen Dank für das Stellen der ersten Frage an mich!
Wo drückt der Schuh bei den Feuerwehren in unserem Ländlichen Raum am meisten? Ob nun auf dem Dorf oder in der Kleinstadt? Sicher sind auf der einen Seite noch viele Gerätehäuser in einem mangelhaften Zustand und auch bei der Ausrüstung gibt es hier und da noch Verbesserungsbedarf. Wobei sicher das größte Problem ist, dass immer weniger Leute als Aktive mitmachen!
Ich könnte mir vorstellen, dass es vom Bund Fördermittel für die Erneuerung von Gerätehäusern geben könnte. Bei der Fahrzeugausstattung ist der Bund ja schon mit den Fahrzeugen für den Katastrophenschutz aktiv (wo neben bundeseigenem THW und den Organisationen wie DRK, Johannitern, Arbeiter-Samariterbund usw. auch Feuerwehren bedacht werden), hier müsste aber sicherlich noch etwas mehr Geld breitgestellt werden um den Bestand an Fahrzeugen zu erneuern und eventuell auch zu erhöhen (grade im Teilbereich der Feuerwehren).
Aber nun zum größten Problem, dem Mangel an Aktiven! Was kann man tun? Man kann ja niemanden zwingen -wobei- eigentlich schon. Stichwort Pflichtfeuerwehr anstelle Freiwilliger! Aber das bringt meiner Meinung nach nichts. Wie überzeugen wir also Bürger bei uns in der Feuerwehr mitzumachen? Es ist ja nicht so, dass es nicht noch Leute im Dienstfähigen Alter geben würde die bisher noch nicht aktiv sind. Viele argumentieren dass ihr Chef ihnen Steine in den Weg legt, bzw. sie den Dienst mit dem Beruf nicht vereinbaren können. Vielleicht kann man hier politisch ansetzen. Es ist ja schon heute so, dass der Träger des Brandschutzes den Verdienstausfall erstattet. Sei es beim Einsatz oder wenn es um Fortbildungen geht. Ich glaube, dass manche Firmen das nicht wissen. Es gibt ja in anderen Bereichen Regelung das Betriebe wenn sie bestimmte Bedingungen nicht erfüllen eine Sonderabgabe leisten müssen. Beispielweise müssen Betriebe ab einer gewissen Größe eine Umlage zahlen wenn sie bei sich keinen Behinderten beschäftigen. Wie wäre es wenn Betriebe eine Feuerwehrumlage zahlen müssen, befreit werden nur die Betriebe, bei denen ein gewisser Anteil der Belegschaft in der Freiwilligen Feuerwehr aktiv ist. So profitieren Betriebe die ihren Angestellten den Dienst bei der Feuerwehr ermöglichen (nur so ein Gedanke).
Zu den einzelnen Standorten fällt mir noch ein, es macht keinen Sinn Feuerwehren aus mehreren Orten zwangsweise zusammenzulegen. Aus dem Ort in dem der Standort geschlossen wird kommen dann keine Kameraden mehr. Wir haben in der Stüdenitzer Wehr auch keinen Schönermarker obwohl wir eine Gemeinde sind. Ich denke hier muss eher das Zusammenarbeiten im Einsatzfall geübt werden. Jedes noch so kleine Dorf, in dem sich Aktive finden, sollte auch einen Standort behalten (Staffelstärke sollte schon erreicht werden wenn alle da sind). Viele kleine Wehren, können zusammen im Einsatz auch schlagkräftig sein. Das soll heißen, wenn nur von jedem Standort zwei Kameraden angefahren kommen, weil unter der Woche nicht mehr verfügbar sind, dann muss am Einsatzort die Zusammenarbeit mit den andren Wehren klappen. Wir müssen da positiver denken! Aber es auch leben, man kann nicht alles mit Politik regeln.
Unsere ganze Gesellschaft lebt vom mitmachen, sei es in der Politik, von der Gemeindevertretung bis zum Bundestag oder in Feuerwehren, Sportvereinen usw.! Als Bundestagsabgeordneter würde ich versuchen die Aufmerksamkeit, die man bekommt, dafür zu nutzen Themen ins Gespräch zu bringen. Aber es muss auch jeder einzelne was tun, z.B. seinen Nachbarn für die Feuerwehr werben. Und wenn er nicht ja sagt spricht man ihn in drei Monaten wieder an und wieder… ! Wir können nur versuchen, bei den Leuten die sich hinter die eigenen vier Wände verkrümeln, ein Umdenken zu erreichen. Ein Ort ohne Feuerwehr ist noch kein großes Problem, aber wenn es in einer Region keine Feuerwehren mehr gibt kommt es früher oder später zu Katastrophe!
Rückbesinnung: Die Freiwilligen Feuerwehren wurden gegründet weil sich die Bürger beim Brandschutz gegenseitig unterstützen wollten. Es ist wesentlich effektiver gewesen eine Menschenkette mit Wassereimern zu bilden als wenn jeder mit einem Wassereimer durch die Gegen läuft. Vielleicht müssen wir auch wieder mehr an die Wurzeln denken. Ausbildung ist richtig und wichtig. Aber sie muss auch mit Maß erfolgen. Ist ein Kamerad der 20 Jahre aktiv in der Feuerwehr ist und einem Jahr mal, aus welchen Gründen auch immer, nur auf 5 Ausbildungsstunden gekommen ist wirklich nicht mehr Einsatzfähig? Hier muss meiner Meinung nach aufgepasst werden nicht zu Hohe Maßstäbe für Freiwillige Feuerwehren zu setzen. Es sollte schon auch noch Spaß machen und nicht in einen Zweitjob ausarten.
Soviel spontan von mir zu deiner Frage. (Ich bin immer für gut Ideen offen, ich denke wir Bürger müssen auch mehr mit den Abgeordneten in Kontakt treten, macht Arbeit, aber bringt vielleicht doch auch was!)
Sollte ich gewählt werden will ich mich für die Region einsetzen. Unter dem Motto: „Aus der Region für die Region.“