Frage an Martina Gregersen von Peter R. bezüglich Verkehr
Sehr geehrte Frau Gregersen,
ich denke, Sie sind mit mir einer Meinung, dass man von einer Fahrrad-Infrastruktur in der Hafencity bisher nicht sprechen kann. Bisher gibt es lediglich in der Straße "Am Sandtorkai" einen antiquierten, höchst gefährlichen einseitigen Zwei-Richtungsradweg.
Im Rahmen des Koalitionsvertrages hat sich die GAL mit der CDU geeinigt, dass die Radverkehrsstrategie des Fahrradforums in vollem Umfang umgesetzt werden soll. Darin heißt es, dass bei Neubau verstärkt Radverkehrsstreifen angelegt statt Radwege gebaut werden sollen, was ich vor allem aus Sicherheitsgründen sehr begrüße.
Ist daher zu erwarten, dass der modernste Stadtteil Europas auch eine moderne Fahrradinfrastruktur erhalten wird, also die Hauptstraßen in der Hafencity weitgehend mit Radverkehrsstreifen gebaut werden?
Mit freundlichen Grüßen,
Peter Roether
22763 Hamburg
Sehr geehrter Herr Roether,
vielen Dank für Ihre Email betreffend des Radverkehrs in der Hafen City. Die GAL Fraktion hat das Ziel, den Radverkehrsanteil und die Atrakktivität des Radverkehrs in der Stadt zu steigern. Daher steht dieses Ziel mit der Umsetzung der Radverkehrsstrategie nicht nur in unserem Wahlprogramm, sondern auch im Koalitionsvertrag und ist wichtiger Bestandteil unserer Arbeit im Verkehrsressort.
Ich gebe Ihnen Recht, die Hafen City als neu gebauter Stadtteil hat da noch erheblichen Nachholbedarf. In der letzten Legislatur hat die GAL-Fraktion immer wieder die Radwegeplanung in der HafenCity kritisiert, leider fand jedoch unsere Kritik nicht die gewünschte Aufmerksamkeit und Berücksichtigung.
Nun ist einiges wirklich mangelhaft Hergestellt worden, man sollte bei der jetzigen Betrachtung aber auch berücksichtigen, dass viele Projekte noch nicht fertig gestellt worden sind. Deshalb ist das komplette Radverkehrsnetz in der HafenCity noch nicht erkennbar. Einiges ist aber auch angekommen:
Die HafenCity GmbH teilte uns z.B. im Sommer 2008 mit, dass der Radweg auf "Am Sandtorkai" fertig gestellt ist. Aber er besteht wie von Ihnen richtig beschrieben aus einem "einseitigen Zweirichtungsradweg" auf der südlichen Straßenseite. Selbst die Entwicklungsgesellschaft erkennt, dass es eine "Ausnahme" und keine "ideale Lösung" ist. Mittlerweile ist daher die Radwegbenutzungspflicht auf diesem Teil aufgehoben worden.
Das Ziel unserer Arbeit in der laufenden Legislatur ist es, alle möglichen Anpassungen und Veränderungen durch aktive Politik an diesem Verkehrskonzept zu gewährleisten. Darüber hinaus müssen die Attraktivität der Fahrradwege und die Sicherheit für die Nutzer angemessen hergestellt werden. Nur an Stellen wo es aus Sicherheits- oder Platzgründengründen nicht anders geht, sollten noch klassische Radwege angelegt werden. Nach unserem Wunsch sollen so viele Radfahrstreifen wie möglich eingerichtet werden.
Natürlich wünscht sich eine radfahrende Abgeordnete, dass auch in ganz Hamburg etwas schneller, breiter, glatter und besser läuft. Aber alles ist leider nicht auf einmal möglich und daher müssen wir Radler uns an einigen Stellen noch gedulden. Bei einem gebe ich Ihnen aber total Recht: Wenn etwas wie Jungfernstieg oder Hafencity total neu geplant wird, dann ließe und muss wirklich vieles besser gemacht werden. Was in den Planungen schon zu fest oder bereits ausgeschrieben war, ließ sich schwerlich ändern, seit etlichen Monaten achten wir aber drauf, das es von nun an besser wird.
Lieben Gruß
Ihre Martina Gregersen