Frage an Martina Gregersen von Daniel K. bezüglich Soziale Sicherung
Sehr geehrte Frau Gregersen,
ich schildere Ihnen mein Problem und hätte gerne eine Antwort darauf, wie dieser misslige Zustand geändert werden könnte, wenn man die Grünen wählt.
gemeinsam mit meiner Frau befinde ich mich im Studium der Sozialökonomie an der Universität Hamburg und in mancherlei Dingen fühlt man sich als Student ziemlich allein gelassen und beinahe dazu gezwungen, das Studium abzubrechen, das doch eigentlich dafür gedacht ist, mal ein guter Steuerzahler zu sein und dem Lande zu helfen.
Genauer gesagt geht es um die Tatsache, dass das Bafög erst dann ausgezahlt wird, wenn es fertig bearbeitet und überarbeitet worden ist. Wir sind nacheinander im Oktober, Dezember und Februar um die Einreichung von Unterlagen gebeten, die vorher jeweils nicht eingefordert worden sind. Uns kommt es mittlerweile als Hinhaltetaktik vor und vielleicht sogar als abgesprochenes Spiel, um den Haushalt nicht zu belasten. Einem Studenten, der mit Bafög und einem Nebenjob gerade so das Studium finanzieren kann, dem das Bafög von 5 Monaten fehlt (3000 Euro) und das als Studentenehepaar, also mal 2, fällt der Boden unter den Füßen zusammen. Wie soll das funktionieren? Man wird in Privatinsolvenz getrieben, obwohl nach allen Regeln und Gesetzen das Bafög überhaupt nicht zur Frage steht.
Weshalb ich schreibe: Machen Sie etwas in diesem Bereich! Setzen Sie das Studium vieler Studenten nicht auf´s Spiel.
Aus eigener Erfahrung (meine Frau hat zu Beginn 2 Semester in Aachen studiert) kennen wir bessere Zustände. Dort wird ab der ersten Bearbeitung des Antrages ein vorläufiges Bafög von 350 Euro monatlich sofort ausgezahlt, um das Studium nicht zu gefährden!!!
Selbst ein Überbrückungsdarlehen ist bei uns in Hamburg abgelehnt worden.
Ist es möglich in hamburg dort etwas zu ändern und Einfluss auf das Bafög-Amt auszuüben?
Die Mitarbeiter dort sind an Personal total unterbesetzt, wie diese mir immer wieder am Telefon vorjammern.
Mit freundlichen Grüßen,
Daniel Kraus
Sehr geehrter Herr Kraus,
es tut mir sehr leid, dass Sie und Ihre Partnerin so lange ohne Bafög auskommen müssen. Natürlich schafft es kaum jemand ein halbes Jahr lang ohne Unterstützung zu leben. Ich habe selbst mal viele Monate auf die Auszahlung meiner Witwenrente warten müssen und weiß daher sehr gut wovon Sie sprechen.
Wenn ich nach der Wahl noch in der Bürgerschaft sitze, will ich der Sache gern nachgehen und abfragen, wie lange die Bearbeitungsdauer der Baföganträge in der Regel ist, warum es Fälle von bis zu einem halben Jahr wie bei Ihnen gibt und ob manche etwa noch länger auf die Bewilligung ihrer Unterstützung warten müssen. Wenn Ihr Fall dann wirklich keine traurige Ausnahme darstellt, dann müssen wir Politiker etwas ändern. Niemand darf durch solche Umstände in Überschuldung oder Wohnungslosigkeit gedrängt werden!
Ich will gern mit den nach der Wahl dafür zuständigen Kollegen gemeinsam nach Lösungen suchen. Die von Ihnen beschriebenen und bereits anderswo praktizierten Modelle klingen für mich sehr plausibel.
Wenn sich in Ihrem Fall aber auch in den nächsten Tagen nichts tut, dann wenden Sie sich bitte telefonisch an mich und ich will sehen, wie ich direkt weiterhelfen kann. Denn ein vielleicht irgendwann eingeführtes, besseres Modell kann für Sie ja momentan nicht hilfreich sein.
Einen lieben Gruß nach Bramfeld, wo ich meine Kindheit verbrachte,
sendet Ihnen
Ihre Martina Gregersen