Frage an Martina Gregersen von Cord D. bezüglich Verkehr
Sehr geehrte Frau Gregersen
Ich schreibe Sie als Vertreter der Grünen im Verkehrsausschuss an.
In unserer Stadt werden zu Zeit verschiedenste Verkehrs - Großprojekte, die von den Grünen mit getragen werden, diskutiert. Die meisten reichen bereits in der Planungs- und erst recht in der Durchführungsphase über die Legislaturperiode hinaus. Über diese Großprojekte wird viel diskutiert aber die Lebenssituation der Bürger wird sich selbst bei ihrer Umsetzung, die ich in jedem Fall für unwahrscheinlich halte, nicht verändern.
Im Gegensatz dazu adressierte der Wahlkampf der Grünen wesentlich pragmatischere und kleinere Themen. Zum Beispiel erinnere ich mit an
• die Veränderung der S-Bahn Taktung in Richtung Rissen. Das Angebot Öffentlicher Verkehrsmittel ist im Allgemeinen hinter Blankenese eine Zumutung (Fahrpläne, Pünktlichkeit, Zustand der Bahnhöfe, Routen der Busse etc.)
• den Ausbau der Radwege. Radwege sind überall verschmutzt oder die Oberflächen sind für moderne und schnelle Räder nicht hinnehmbar.
Bisher sehe ich in beiden Themen, die aus meiner Sicht einfach zu ändern wären, keine Veränderung und damit in Summe überhaupt keine positive Veränderung im Verkehrsgeschehen dieser Stadt, das ich mit Ihrer Partei in Verbindung bringen kann.
Ich würde mich freuen, wenn Sie mir möglichst konkrete Angaben zum Stand dieser beiden Projekte (S-Bahn in Rtg. Westen und Radwege) geben können und möchte anregen, lieber viele kleine Verbesserungen umzusetzen als die Umsetzung der großen Projekte nur zu versuchen.
Mit freundlichen Grüßen,
C. D.
Sehr geehrter Herr Dismer,
ich kann Ihren Unmut bezüglich der Taktung der S-Bahnverbindung von Blankenese nach Wedel sehr gut verstehen. Im Koalitionsvertrag zwischen GAL und CDU wurde folgendes vereinbart: "Es wird nach Möglichkeiten gesucht, den Zehn-Minuten-Takt bis nach Wedel auszuweiten."
Dieses wollen wir auch weiterhin umsetzen. Dieses bedarf nicht nur der Gespräche mit Schleswig-Holstein, es muss sich auch über die Finanzierung der Streckenkosten geeinigt werden, da Wedel ja nicht in Hamburg liegt. Einen genauen Sachstand zu den von Behördenseite bisher geführten Gesprächen kann ich Ihnen zurzeit leider nicht geben. Ich werde aber zur Befriedigung unserer beider Neugier mal wieder den Sachstand abfragen und mich bei Ihnen mit der Beantwortung in ein paar Wochen noch einmal melden. Dazu bräuchte ich aber Ihre Postadresse oder Emailadresse.
Ein erheblicher Grund für die Verspätungen ist die Tatsache, dass die Strecke zwischen Blankenese und Wedel größtenteils eingleisig geführt wird. Wenn es dann auf der S1 irgendwo zu einer Verspätung kommt, hat dieses gleich enorme Auswirkung auf diesen Streckenabschnitt, da die Züge an den Bahnhöfen aufeinander warten müssen. Ich werde mich aber für eine Verbesserung gern einsetzen.
Die Radwege in Hamburg sind in der Tat an vielen Stellen verbesserungswürdig. Im Koalitionsvertrag ist hierzu explizit die Umsetzung der Radverkehrsstrategie vereinbart worden ( siehe auch: http://edoc.difu.de/edoc.php?id=Z6N3AHVE ). Hier sind wir derzeit bei der Umsetzung.
Daher wurden im Hamburger Haushalt für die Jahre 2009 und 2010 etwa 19 Millionen Euro für den Radverkehr eingestellt. Allein für den Ausbau des Radverkehrs ca. 12 Mio Euro. Dieses Geld wird dazu verwendet um bestehende Fahrradwege zu verbessern und neue Radwege und Trassen anzulegen. Vornehmlich soll es zu einer Verlagerung des Radverkehrs auf die Straße erfolgen. Die Planungsprozesse laufen. Derzeit lässt der Senat auf 150 Straßen diese Verlagerungsmöglichkeiten untersuchen. Nch und nach wird dieses umgesetzt. Und auch bei allen Grundinstandsetzungen an Straßen wird gleichzeitig der Radverkehr miteinbezogen und optimiert.
Vielleicht besuchen Sie doch einfach mal die GAL Landesarbeitsgemeinschaft Verkehr. Hier werden und wurden diese und andere Themen diskutiert. Eine Parteimitgliedschaft ist für die Mitarbeit nicht notwendig. Mehr über die LAG Verkehr der GAL tinden Sie hier: http://www.hamburg.gruene.de/cms/default/rubrik/8/8262.verkehr.htm
Lieben Gruß
Ihre Martina Gregersen