Frage an Martin Stümpfig von Harald K. bezüglich Umwelt
Sehr geehrter Herr Stümpfig,
Sie fragen mich, welche Alternative zur Energiewende gibt es denn. Die Antwort ist ganz einfach: eine Energiewende die nicht funktioniert ist keine Alternative. Der Beweis für diese Aussage: kein anderes Land der Welt geht diesen Irrweg in der Konsequenz mit. Ich weiß, daß jetzt die beliebte und ständig kommunizierte Floskel vom Vorbild Deutschlands für die Welt von Ihnen kommt, für mich hört sich diese Aussage aber immer an, wie der Satz aus der Kaiser- bzw. Nazizeit: „an deutschem Wesen soll die Welt genesen“. Daß ausgerechnet die Grünen diesen antiquierten Nationalismus in die Welt posaunen wundert mich schon sehr.
Zu Ihren Aussagen: Sie behaupten „40000 Windkraftanlagen haben keinerlei Grundlage“ Die Rechnung lautet: 600TWh x 0,6 (60%) / 10000kWh = 36000 Windräder der 5MW-Klasse, ergibt gerundet 40000. Sie schreiben selbst, daß „moderne Anlagen das 10fache der Alten produzieren“, das wären 5000kWh/a, dann sind wir schon bei exakt 72000 Turbinen. Zusammen mit den Altanlagen müssen Sie in D also 100000 Windräder aufbauen – und sagen Sie jetzt nicht wieder die Rechnung wäre falsch. Fernen kritisieren Sie meine Aussage zu den Chemischen Speichern. Eine einfache Rechnung bringt auch in diesem Fall Klarheit. Die leistungsstärksten Lithium-Ionen-Akkus erreichen Energiedichten von ca. 100Wh/kg. Wollen Sie nur 10% des täglichen Energiebedarfs Deutschlands zwischenspeichern bedeutet das, 600TWh / 365d x 0,1 = 164,4GWh / 0,1kWh/kg ergibt einen Speicher der Masse 1643835t. Bitte erklären Sie mir woher das Lithium für diesen Speicher kommen soll? Selbst wenn Sie einen Bruchteil der benötigten Menge durch die Ausbeutung neuer Lagerstätten abbauen könnten, wäre dies nur unter Inkaufnahme massivster Umweltschäden realisierbar - wollen das die Grünen?
Alles in allem kann man den Grünen nur raten gelegentlich den Rechenschieber zu nutzen, anstatt unverantwortlich kindlich naiven Wünsche zu formulieren.
Viele Grüße
Harald Kroemer
Sehr geehrter Herr Krömer,
Ich habe nun wirklich keine Lust mir einen antiquierten Nationalismus von Ihnen vorwerfen zu lassen. In zwei ausführlichen Mails habe ich versucht ihre Fragen zun beantworten. Ausser Beschimpfungen habe ich wenig von Ihnen erhalten. Das ist für mich keine Art eines fachlichen Austausches.
Mit freundlichen Grüßen
Martin Stümpfig