Frage an Martin Schulz von Dr. Lienhard W. bezüglich Außenpolitik und internationale Beziehungen
Guten Tag, Herr Schulz!
Am 31. Januar 2021.haben Sie auf Spiegel-online gefordert: „Wir sollten Nord Stream 2 nicht mit dem Fall Nawalny verknüpfen“.
Diese Aussage hätte ich von einem Europa-Politiker wie Ihnen nicht erwartet. Sie argumentieren im Sinne Ihres SPD Parteifreundes Gerhard Schröder, der ja bekanntlich ein Geschäftspartner des Kremelmachthabers ist, den er als „lupenreinen Demokraten“ bezeichnet.
Nach dem Mord im Kleinen Tiergarten an Selimchan Changoschwili am 23. August 201, nach dem Giftmordanschlag an Nawalny, nach dem Überfall auf die Krim und ihrer Einverleibung durch Putin verstehe ich Ihre Forderung nicht.
Nordstream 2 wäre ein wirksamer Hebel, um Staatsterrorismus mitten in Deutschland und Großbritannien wirksam zu beantworten.
Die Gasleitung durch die Ostsee ist ein geostrategisches Projekt des gelernten Geheimdienstlers Putin, das geeignet ist, die Ukraine noch mehr unter russischen Druck zu setzen.
Klimapolitisch ist diese Gasleitung ein Rückschritt ins Kohlezeitalter, europapolitisch ist die eine Ohrfeige für Staaten wie Polen und Litauen, aber auch Frankreich.
MEINE FRAGE AN SIE:
Welche Überlegungen veranlassen Sie dazu, Putins Geopolitik und seine Gasgeschäfte säuberlich von Mordanschlägen, der Einverleibung der Krim und dem Ukrainekrieg zu trennen?
Beste Grüße
L. W.