Frage an Martin Schulz von Andreas B. bezüglich Verbraucherschutz

Sehr geehrter Herr Schulz,

zu Beginn möchte ich meine Enttäuschung darüber äußern, dass Sie als Spitzenkandidat für das Europaparlament bisher keine der an Sie gerichteten Fragen beantwortet haben. Wie kann es denn dann sein, dass Sie immer davon sprechen, die Europäische Union wäre nicht demokratisch genug, es aber auf der anderen Seite nicht für nötig erachten, mit den Bürgerinnen und Bürgern zu diskutieren und ihnen Rede und Antwort zu stehen?

Sie sprechen in Ihrem Interview mit dem Spiegel vom 25.05.2009 von EU-Reformen, die nötigerweise umzusetzen wären: „Wir brauchen die volle Parlamentarisierung.“
Für mich stellt sich die Frage, wie die Bürgerinnen und Bürger davon profitieren? Ob das Parlament die Kommission wählt oder nicht, ist für mich am Ende doch wenig entscheidend. Für mich als Bürger wäre es doch wesentlich besser und demokratischer, wenn ich meinen Europaabgeordneten direkt wählen könnte als wie bisher nur eine Parteienliste, weil ich dann einen Ansprechpartner im Wahlkreis habe, an den ich mich wenden kann.
Wenn Sie die volle Parlamentarisierung wollen, dann gehe ich recht in der Annahme, dass Sie sich gegen direkte Beteiligungsmöglichkeiten der Bürger aussprechen? Denn mehr repräsentative Demokratie heißt im Umkehrschluss eben leider weniger direkte Demokratie.

In der Hoffnung auf eine Antwort verbleibe ich

Mit freundlichen Grüßen
Andreas Blau