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Martin Häusling
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Frage von Wolfgang N. •

Frage an Martin Häusling von Wolfgang N. bezüglich Landwirtschaft und Ernährung

Sehr geehrter Herr Häusling,

bei einer Podiumsdiskussion der Grünen Hochschulgruppe in Kassel am 5.12.14 (http://www.martin-haeusling.eu/termine/809-podiumsdiskussion-zur-gruenen-gentechnik-der-gruene-hochschulgruppe-kassel.html) hatten Sie (sinngemäß) gesagt, der Golden Rice sei lächerlich, weil man davon 5kg essen müsse, um eine Tagesration an Vitamin A zu bekommen. Ein Blick in Wikipedia (http://de.wikipedia.org/wiki/Goldener_Reis) reicht aus um zu lernen, dass 50g Golden Rice 60% des Tagesbedarfs eines Kindes abdecken (Originalarbeit: http://ajcn.nutrition.org/content/96/3/658). Ähnliche Ergebnisse wurden bereits 2009 publiziert (http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC2682994/). Ich frage Sie nun hier, ob diese falsche öffentliche Aussage auf Unwissen beruht, eine gezielte Irreführung der Bürger beabsichtigt oder ob es eine andere Erklärung dafür gibt.

wn

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Antwort von
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Sehr geehrter Herr N.,

vielen Dank für Ihre Frage, die ja bereits in Kassel debattiert wurde. Ich möchte nicht näher auf sinngemäße Wiedergaben eingehen, sondern den eigentlichen Punkt, dass sich Ihre und meine Bewertung der Gentechnikzüchtung "Goldener Reis`" und seiner Versprechen sehr grundsätzlich unterscheiden. Ich bitte und danke Ihnen vorab für Ihr Verständnis, dass ich eine wiederholte Auseinandersetzung über bekannte Differenzen und Positionen auf diesem Wege nicht für zielführend erachte.

Aus vielen guten Gründen ist der sogenannte "goldene Reis" auch nach über zwanzigjähriger Entwickung bis heute für den kommerziellen Anbau verboten - trotz massiver Lobbyarbeit und Millionen und Abermillion an Forschungsgeldern, die in die Züchtung anstatt in die tatsächliche Ursachenbekämpfung von Mangel- und Unterernährung investiert wurden. Aus meiner politischen und menschlichen Überzeugung heraus halte ich es für ebenso absurd wie gefährlich, Gentechnik als Mittel gegen Armut zu betrachten bzw. zu propagieren sowie die Augen vor den Risiken zu verschließen, die diese Technologie Mensch und Umwelt aussetzt.

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