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Martin Güll
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Frage von Renate W. •

Frage an Martin Güll von Renate W. bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie

Sehr geehrter Herr Güll,

als ehemalige SPD-Wählerin interessiert es mich noch immer sehr, wie sich die Bayern-SPD in der Schulpolitik positioniert. Es ist nicht oder kaum erkennbar, welches Ziel die SPD in der Schulpolitik verfolgt und langfristig ansteuert.
Was hält Ihre Partei von dem Vorschlag der Gymnasiallehrer, ein zweigliedriges Schulsystem anzustreben mit einem Gymnasium, das in 8 Jahren zu Hochschulreife führt und einer Oberschule, an der alle Bildungsabschlüsse erworben werden können und auch nach 9 Jahren das Abitur abgelegt werden kann.
Das Konzept erscheint mir ein vernünftiger Vorschlag zu sein, der sowohl sehr begabten (begüterten ?)Kindern das schnelle Vorankommen ermöglicht, als auch den Kindern, die im Leben einige Hürden überwinden müssen.
Ich erhoffe mir von der SPD, dass sie sich endlich einmal wieder für Bildungschancen so einsetzt, dass man daran im Ansatz das Streben nach Bildungsgerechtigkeit wiedererkennt.
Mit freundlichen Grüßen!

Renate Wolff

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Antwort von
SPD

Hallo Frau Wolff,

zunächst ist es schade, dass Sie sich als ehemalige SPD-Wählerin zu erkennen geben. Das bedauere ich sehr, werde mich aber bemühen, Sie wieder zurückzugewinnen.

Möglicherweise haben Sie recht, wenn Sie bemängeln, die SPD-Bildungspolitik trage keine erkennbare Züge, vielleicht aber bis jetzt. Ich bin erst seit Oktober 2008 als Seiteneinsteiger in den Bayerischen Landtag gewählt worden. Vorher war ich 32 Jahre im aktiven Schuldienst, 6 Jahre davon als Schulleiter. Gleich nach dem desaströsen Wahlergebnis (kein Wunder, Sie haben sich ja auch abgewendet) haben wir Bildungspolitiker uns auf die Socken gemacht, ein brauchbares Schulkonzept zu entwickeln, das all die strittigen und ständig beklagten Baustellen der bayerischen Schulpolitik auflösen hilft. Dazu sind wir viel herumgereist. Gefunden haben wir ein sehr ausgeklügeltes Konzept für eine Gemeinschaftsschule mit starker individuellen Förderung. Wir nennen dieses Schulkonzept derzeit Gemeinschaftsschule. Dafür werben wir auch in der Bevölkerung und wir stoßen auf große Resonanz.

Wir gehen also mit der Vereinigung der Gymnasialdirektoren (Philologenverband ist noch nicht soweit) vollkommen konform, die wie wir behauptet, in Deutschland und damit auch in Bayern wird sich ein zweigliedriges Schulsystem durchsetzen. Wichtig dabei ist, dass die Schulform neben de, Gymnasium ebenfalls alle Abschlüsse anbietet und den weiteren Schulweg in einer Sekundarstufe I möglich macht. Wir sind sicher, dass wir damit auch ganz bei den sozialdemokratischen Ansätzen für eine gerechte Bildungspolitik liegen. Wir werden noch im Mai dazu eine große Kampagne starten, wozu wir jeden/jede dringend brauchen. Schauen Sie doch einmal auf der HP http://www.gemeinschaftsschule-bayern.de vorbei.

Herzliche Grüße

Martin Güll, MdL