Frage an Martin Gerster von Winfried R. bezüglich Finanzen

Sehr geehrter Herr Rau,

auch für Ihre Frage vielen Dank, wenngleich ich Ihre Wahrnehmung überhaupt nicht teile, dass das Thema Steuerreform seit den letzten Bundestagswahlen aus dem Blickfeld geraten sei. Die SPD hat in den vergangenen Jahren zahlreiche Schritte unternommen, um unser Steuersystem gerechter, effizienter und transparenter zu machen (mehr dazu: http://internet.spd.frak/cnt/rs/rs_rubrik/0,,3266,00.html ). Die in diesem Forum angesprochene Unternehmenssteuerreform ist dabei nur eines von mehreren aktuellen Beispielen. Ein weiteres stellen die vielfältigen Maßnahmen zur steuerlichen Entlastung des ehrenamtlichen Engagements dar. Mit der Reform des Gemeinnützigkeitsrechts wollen wir diejenigen steuerlich besser stellen, die sich ehrenamtlich für unsere Gesellschaft einsetzen, z.B. in Sportvereinen, sozialen Diensten und Kulturvereinen.

Was Ihre Frage nach den Konzepten von Herrn Kirchhof angeht, hat sich an den Gründe seine Idee einer „Flat-Tax“ abzulehnen, seit den Wahlen nichts geändert: Es ist einfach ungerecht, wenn beispielsweise ein einfacher Arbeiter (ab 20.000 Euro Jahreseinkommen) den gleichen Steuersatz von 25 Prozent berappen soll, wie ein Bundestagsabgeordneter (mit rund 120.000 Euro im Jahr) oder ein Vorstandsvorsitzender (13,6 Millionen Euro im Falle Josef Ackermann, im Durchschnitt 2,6 Millionen Euro bei den Vorständen der 30 größten DAX-Unternehmen).

Insofern kommt eine solche Regelung für mich und meine Partei nicht in Frage. Für weitere Informationen stehe ich Ihnen gerne auch persönlich zu Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen

Martin Gerster