Sehr geehrter Herr Dulig, warum wird der deutsche und europäische Qualifizierungsrahmenplan im öffentlichen Dienst Sachsen/ Dresden TV-L/TVöD nicht anerkannt/ umgesetzt?

Sehr geehrte Frau K.,
vielen Dank für Ihre Nachricht und Ihr Interesse am Deutschen Qualifikationsrahmen (DQR) und dem Europäischen Qualifikationsrahmen (EQR).

Den konkreten Fall ohne Detailkenntnisse können wir in diesem Rahmen nicht klären. Mögliche Gründe für die von Ihnen beschriebene Situation im Zusammenhang mit der Nichtanerkennung des Fachwirtabschlusses bestehen in der Regel wegen bestimmter Bildungs- und Qualifikationsanforderungen für den gehobenen Dienst. Es kann sein, dass der Fachwirtabschluss, der auf Bachelorniveau angesiedelt ist, nicht den spezifischen Anforderungen entspricht, die für den gehobenen Dienst festgelegt wurden. Möglicherweise werden spezifische Studienabschlüsse oder Prüfungen gefordert, die inhaltlich auf die spezifischen Anforderungen des gehobenen Dienstes zugeschnitten sind. Der öffentliche Dienst wird zudem auf verschiedenen Ebenen verwaltet, von Bund über Länder bis hin zu Kommunen. Jede Ebene kann ihre eigenen Regelungen und Anforderungen festlegen. Es kann sein, dass es Unterschiede in den Anerkennungsregelungen zwischen den verschiedenen Ebenen gibt, und dass der Fachwirtabschluss auf der lokalen oder regionalen Ebene nicht automatisch anerkannt wird. Der öffentliche Dienst folgt oft noch immer traditionellen Laufbahnmodellen, bei denen bestimmte Bildungsabschlüsse oder Prüfungen als Voraussetzung für bestimmte Laufbahnstufen festgelegt sind. Diese Modelle können über die Jahre gewachsen sein und sich nur langsam an neue Bildungsabschlüsse oder -formate anpassen. Dies kann dazu führen, dass Abschlüsse wie der Fachwirt, die nicht explizit in den traditionellen Laufbahnmodellen vorgesehen sind, nicht automatisch anerkannt werden.

Das zeigt allerdings auch, dass noch viel Kraft und Engagement in die breite Umsetzung der Qualifikationsrahmen gesteckt werden muss.

Viele Grüße Ihr Team Dulig