Frage an Martin Dulig von Juliana S. bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie
Sehr geehrter Herr Dulig,
wie werden Sie sich künftig für die Berufsbildung und für die Ausbildung von Berufsschullehrern in Leipzig und Umland stark machen? Die Universität Leipzig hat im letzten Jahr die Professur für Berufs- und Wirtschaftspädagogik gestrichen. Eine Lösung wurde bisher nicht gefunden. Wenn diese nicht zeitnah erarbeitet wird, werden ab 2022 in Leipzig keine Berufsschullehrer / Wirtschaftspädagogen mehr ausgebildet mit allen Folgen für das Duale System und die Wirtschaft in Sachsen. Ab Oktober ist bereits die Immatrikulation in den Bachelorstudiengang ausgesetzt. Was können und werden Sie gegen diese Entwicklung und für eine Lösung zur Aufrechterhaltung / Stärkung der Berufsschullehrerbildung in Leipzig und Sachsen tun?
Mit freundlichen Grüßen
J. S.
Sehr geehrte Frau S.,
vielen Dank für Ihre Frage. Dank der SPD konnte der Stellenabbau an den sächsischen Hochschulen gestoppt werden. 754 Stellen sind dadurch erhalten geblieben. Zugleich konnten wir die Lehrerbildung stärken. Der Wegfall von Professuren an der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät in Leipzig beruht noch auf den schwarz-gelben Kürzungen und hochschulinternen Entscheidungen. Die Folgen dieser Kürzungen und Entscheidungen werden nunmehr sicht- und spürbar.
Als SPD wollen wir die Lehrerbildung insgesamt reformieren. Wir wollen gern ein Lehrerbildungsgesetz erlassen, um zukünftig nach Schulstufen und nicht Schularten auszubilden. Zudem soll es einen geordneten Quereinstieg über Master-Studiengänge geben. Die Wirtschaftspädagogik etwa, die kein klassisches Lehramtsfach ist, könnte auf diesem Weg in eine neu geordnete Lehrerbildung integriert werden.
Und um die Strukturen der Lehrerbildung nachhaltig und langfristig abzusichern, wollen wir das Bildungspaket entfristen. Mit der Verstetigung des Hochschulpaktes stehen Sachsen dauerhaft Mittel vom Bund bereit, die wir für eine Entfristungsoffensive nutzen möchten. Dabei gilt es nicht nur bestehende Stellen in den Blick zu nehmen, sondern auch weitere Bedarfe zu sichten.
Generell bedarf es einer bundesweiten Initiative für das Berufsschullehramt. Als Freistaat Sachsen können wir unseren Beitrag leisten, um auch zukünftig qualifizierte Lehrkräfte auszubilden. Besonders im technischen Berufsschullehramt bestehen Kooperationen zwischen der TU Dresden und anderen Hochschulen. Diese wollen wir intensivieren und ausbauen.
Mit freundlichen Grüßen
Martin Dulig