Frage an Marlies Volkmer von Detlef F. bezüglich Gesundheit
Sehr geehrte Frau Volkmer,
im vorigen Jahr hatten wir schon einmal Kontakt wegen der unteren Beitragsbemessungsgrenze für selbstständige Geringverdiener. Jetrzt muss ich 50€ monatlich an Kassenbeitrag mehr aufbringen wegen dieser neuen Gesundheitsreform.Nicht nur der Beitragssatz wurde von 10,8% auf 15,4% erhöht dazu auch noch die unterste Beitragsbemessungsgrenze. Wann wird dieser Schwachsinn endlich einmal abgeschafft und auch der Selbstständige nach dem Einkommen seinen Beitrag bezahlt?
Sehr geehrter Herr Fiege,
vielen Dank für Ihre erneute Frage. Wie ich Ihnen bereits in den letzten Schreiben mitteilte, halte ich die bestehenden Regelungen nicht für ausreichend, um gering verdienende Selbständige finanziell nicht zu überfordern.
Das Problem kann langfristig durch die Einführung einer Bürgerversicherung gelöst werden. Durch die Einbeziehung fast aller Einkommensarten und die Heranziehung von Einkommen im Bürgerversicherungstarif unabhängig vom Erwerbstatus gäbe es keine unterschiedliche Behandlung von Einkommen aus selbständiger und abhängiger Beschäftigung mehr.
Nach meiner Einschätzung ist allerdings eine Übergangslösung bis zur Einführung der Bürgerversicherung notwendig, um Überforderung zu verhindern. Allerdings müssten - neben einer Kostenschätzung - die komplexen Wechselwirkungen zu anderen Regelungen abgewogen und erörtert werden. Das Bundesgesundheitsministerium hat sich bisher ablehnend zu solchen Vorschlägen geäußert.
Daher werde ich in den zuständigen Gremien (z.B. Gesundheitsausschuss, Arbeitsgemeinschaft der Sozialdemokratinnen und -demokraten im Gesundheitswesen) weiter um Unterstützer werben.
Mit freundlichen Grüßen
Marlies Volkmer