Frage an Marlies Volkmer von Guido F. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Sehr geehrte Frau Volkmer,
ich danke Ihnen für die Reaktion auf meine Anfrage, verstehe aber nicht, warum Sie das Cannabis-Verbot für eine wichtige und richtige Maßnahme halten, um insbesondere Jugendliche vor der leichten Verfügbarkeit dieser Droge zu schützen.
Cannabis ist doch trotz des Verbots für ca. 40 Prozent der 15-16-Jährigen verfügbar ( http://tinyurl.com/2fupz2e ), und unter Jugendlichen und jungen Erwachsenen ist der Konsum weiter verbreitet als in den Niederlanden ( http://tinyurl.com/2atl48x ).
Welchen Sinn hat Strafverfolgung gegen erwachsene Cannabiskonsumenten also wirklich?
Alkohol ist eine der gefährlichsten Drogen überhaupt ( http://tinyurl.com/DroRan2 , http://tinyurl.com/2jmp5r ), und obwohl es alarmierende Beispiele gibt, wie bereits Jugendliche durch missbräuchlichen Genuss von Alkohol abhängig wurden, wie Sie selbst einräumen, befinden Sie "klare Regelungen, dass dieser nicht an Jugendliche verkauft werden darf", offensichtlich für ausreichend,
Könnten Sie bitte erklären, warum Sie Bier, Wein und Sekt, die legal an Minderjährige abgegeben werden dürfen, nicht als Alkohol betrachten, und weshalb Sie glauben ohne Strafverfolgung vor Schäden durch das tödliche Nervengift Alkohol schützen zu können?
Wenn man vor den Gefahren des Alkoholkonsums auch ohne Verbot schützen kann, warum ist es dann nötig, die weit geringeren Risiken des Cannabiskonsums ( http://tinyurl.com/3azcw6w , http://tinyurl.com/35rhl35 , http://tinyurl.com/Krumdiek ) mit mehr als 100.000 Strafverfahren gegen Menschen, die niemand anderem Schaden, zu bekämpfen ( http://tinyurl.com/yc64eol )?
Ist es angesichts der akzeptierten Schäden durch Alkohol mit bedeutenden Grundwerten wie Freiheit und Gerechtigkeit vereinbar, dass man Cannabiskonsumenten bestraft?
Wie bewerten Sie die mit einem verbotsbedingten Schwarzmarkt verbundenen Gefahren, wie z.B. organisierte Kriminalität, fehlender Jugendschutz oder gesundheitsschädliche Streckmittel?
Freundliche Grüße
Guido Friedewald
Sehr geehrter Herr Friedewald,
ich habe meine Position zu diesem Thema in meinen bisherigen Antworten umfassend dargelegt. Eine Fortführung der Diskussion halte ich daher für nicht zielführend. Für weitere Auskünfte zum Thema Cannabis-Verbot steht Ihnen die Drogenbeauftragte der Bundesregierung sicherlich gern zur Verfügung. Ihre Kontaktdaten finden Sie auf www.drogenbeauftragte.de
Mit freundlichen Grüßen
Marlies Volkmer