Frage an Marlies Volkmer von janine j. bezüglich Deutsche Einheit / Innerdeutsche Beziehungen (bis 1990)
sehr geehrter herr dr.volkmer,
denken sie, dass wenn herr schröder erneut das kanzleramt zugesprochen kommt, er sich genauso um den osten bemühen möchte, wie es frau dr.merkel vorgibt?
und zweitens, auch wenn es ein wenig komisch klingt: denken sie, dass sie gewinnen werde, wenn ja,wird die entscheidung eher knapp oder ausreichend?
udn als letzten punkt: wie würden sie das auftreten und erscheinen beider politiker beim tv-duell bewerten?
ich wäre über eine antwort sehr erfreut
mfg
janine jacob
Sehr geehrte Frau Jacob,
vielen Dank für Ihre Frage auf Kandidatenwatch.
1) Ich hoffe sehr und kämpfe dafür, dass die Mehrheitsverhältnisse im neuen Deutschen Bundestag dafür ausreichen, Gerhard Schröder erneut zum Bundeskanzler zu wählen. Die von ihm geführte Bundesregierung hat in den vergangenen 7 Jahren bereits viel für den Aufbau Ost getan.
Die Festschreibung des Solidarpakts II, die Förderung der regionalen Wirtschaftsstruktur mit den Innovationsprogrammen InnoWatt, InnoRegio und ProInno, der Kampf gegen Jugendarbeitslosigkeit besonders im Osten mit JUMP und die Maßnahmen speziell für ältere Arbeitslose in den neuen Ländern sind nur einige Beispiele dafür. Diese gezielte Arbeit an der Entwicklung der neuen Länder hin zu gleichwertigen Lebensverhältnissen im Bundesvergleich wird die SPD in der neuen Legislaturperiode fortsetzen. Unsere Vorhaben können Sie im Wahlmanifest nachlesen.
Was Frau Merkel für den Osten tun will, kann ich nicht erkennen. Sie bemüht sich nicht tatsächlich, sonst müssten im Wahlprogramm von CDU/CSU Aussagen darüber getroffen werden, wie der Aufbau Ost weiterentwickelt werden soll. Stattdessen herrscht innerhalb der Union offensichtlich Unklarheit darüber, wie die Perspektive der neuen Länder aussehen soll. Herr Althaus möchte mal die Investitionszulage streichen, mal deren Mittel umwidmen. Und Frau Merkel sagt nichts dazu.
Ich bin der Meinung, dass nur mit Bundeskanzler Gerhard Schröder und der SPD-Bundestagsfraktion gut für den Aufbau Ost gesorgt ist.
2) Sicher verfolgen Sie die Veröffentlichungen der Umfrage-Institute, die ja sehr schwankende Ergebnisse haben und vor allem noch viele unentschlossene Wähler aufweisen. Die SPD hat bei der „Sonntagsfrage“ kontinuierlich hinzugewonnen - innerhalb der letzten 8 Wochen 8 Prozentpunkte. Die gesamte SPD und viele Unterstützerinnen und Unterstützer kämpfen dafür, dass die SPD-Fraktion wieder stärkste Fraktion im Deutschen Bundestag wird.
3) Insbesondere die Medien stellen bei der Beurteilung des TV-Duells darauf ab, wie die Duellanten auftreten, welchen Eindruck sie hinterlassen. Das sind äußerst subjektive Kriterien. Dabei gerät das wichtigste in den Hintergrund: Die Inhalte! Meine Beurteilung des Duells: Gerhard Schröder hat einmal mehr bewiesen, dass er der bessere Kanzler ist. Denn er hat klar dargelegt, was er in der kommenden Wahlperiode machen will. Und weil er genau weiß, was er will, hat er auch kein Problem, dies souverän darzustellen. Die Fortsetzung der begonnenen Reformen für eine gerechte und solidarische Gesellschaft, die sich für Frieden engagiert.
Ich bitte Sie, Ihr Wahlrecht wahrzunehmen, und ich würde mich freuen, wenn Sie für Gerhard Schröder und für mich stimmten.
Mit freundlichen Grüßen
Marlies Volkmer
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