Markus Reichel im Sitzen
Markus Reichel
CDU
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Frage von Philipp D. •

Welche konkreten Maßnahmen für Privathaushalte sind im Zuge der aktuellen Gasmangellage zur Vorbereitung auf den Winter geplant?

Sehr geehrter Herr Reichel,

in Fachkreisen der Gaswirtschaft steht die Aussage, dass Deutschland im Falle zu 100% gefüllter Gasspeicher und im Falle milder Witterung über den Winter kommt.
Die politischen Zielvorgaben zum Füllstand von 90% im November sind nach Aussage von Klaus Müller, Chef der Bundenetzagentur, utopisch. Seiner Aussage nach kann man mit Speicherständen bis maximal 80% rechnen, im Hinblick auf die erneute kürzliche Drosselung der Gasimportmengen über die Nordstream 1 wohl eher noch weniger.
Mit extrem hoher Wahrscheinlichkeit wird es demnach zur Ausrufung der Notfallstufe kommen.
Es wird davon gesprochen, dass auch private Haushalte (inkl. der Dresdner Fernwärmekunden) als geschützte Kunden ihren Beitrag leisten und Heizenergie einsparen sollen.
Dazu meine Frage: Sind konkrete Informationskampagnen an die Bevölkerung geplant, in der "reiner Wein" eingeschenkt wird, mit Aufforderung und Tipps zum Energie sparen?

Vielen Dank und Freundliche Grüße,
Philipp D.

Markus Reichel im Sitzen
Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr D., vielen Dank für Ihre Anfrage. 

 

Sie sprechen eine uns alle sehr betreffende Frage an. Wir erwarten vom Bundeswirtschaftsminister eine wie von Ihnen auch geforderte klare Aussage zu den inzwischen zur Verfügung stehenden Mengen an Erdgas aus unterschiedlichen Richtungen, aber natürlich auch den geeigneten Einsparpotenzialen. Nach unserer Auffassung gehört der befristete Weiterbetrieb der bestehenden Kernkraftwerke zu den möglichen Einsparansätzen. 

Das BMWK verfügt über die entsprechenden Informationen, und tatsächlich sollte der Bevölkerung eine klarere Aussage als bislang gemacht werden. Ich selbst bin auch in Abstimmung mit Energieunternehmen, um mir ein persönliches Bild der aktuellen Situation machen zu können. Dies ersetzt jedoch nicht die klaren Ansagen des Wirtschaftsministers, aber auch dass dieser nicht nur Appelle zum Kurzduschen verbreitet, sondern auch rasch entsprechende energiepolitischen Maßnahmen umsetzt, um die bestehenden Gasmengen optimal zu verteilen und besonders belastete Verbraucher angemessen zu schützen. 

Was allerdings erwähnt werden muss: Berechnungen mehrerer führender Wirtschaftsinstitute haben zuletzt ergeben, dass unter realistischen Szenarien die kommenden zwei Winter bewältigbar sind (Handelsblatt, 27.7.22). Wir müssen dies genau weiter verfolgen. 

Mit freundlichem Gruß

 

Dr. Markus Reichel 

 

 

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