Frage an Markus Klaer von Birgit S. bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie
Wie stehen Sie zu Studiengebühren?
Sehr geehrte Frau Siegel,
Unter dem Gesichtspunkt der Bildungsgerechtigkeit muss man berücksichtigen, dass nur 30-40% eines Schuljahrganges auch die Hochschulen und Fachhochschulen besuchen. Alle Kinder besuchen aber die Grund- und Oberschulen bis zur 10 Klasse, inzwischen mit einer Einschränkung der Lernmittelfreiheit. Zu berücksichtigen ist auch, dass zukünftig das letzte Kita-Jahr kostenfrei ist.Die überwiegende Mehrheit beschreitet also den Weg der dualen Berufsbildung. Die Meisterprüfung und Weiterqualifizierung sind z.B. in der dualen Berufsbildung kostenpflichtig. Daher dient es aus meiner Sicht der Bildungsgerechtigkeit Studienbeiträge einzuführen, die innerhalb einer Bandbreite von den Hochschulen pro Studiengang festgelegt werden können.Die Einführung von Studienbeiträgen ist aber nur dann sinnvoll, wenn diese vollständig den Hochschulen zugute kommen. Grundlage muss zuvor eine langfristige und dauerhaft verlässliche finanzielle Planungsgrundlagen für unsere Hochschulen sein. Dazu gehört auch, dass alle Bundesländer nach dem Herkunftslandprinzip der Studierenden an den Kosten der Hochschulen beteiligt werden müssen.Bei der Ausgestaltung der Studienbeiträge kommt es entscheidend darauf an, dass diese sozial verträglich und familiengerecht gestaffelt sind. Die Rückzahlung darf erst dann beginnen, wenn der Studienabsolvent in das Berufsleben eingetreten ist. Hierfür sind leistungsabhängige Stipendien- und Kreditfinanzierungssysteme zu entwickeln, da die bisherigen noch unzureichend sind. Aus Gründen der Bildungsgerechtigkeit setze ich mich auch dafür ein, dass möglichst schnell weitere Kita-Jahre, am besten der Besuch an sich, kostenfrei werdenfür eine bessere finanzielle und personelle Ausstattung der Grundschulen, um eine frühzeitige gezielte, individuelle Förderung und ein besseres Eingehen auf die Stärken und Schwächen der Kinder zu ermöglichenIn der Kita und der Grundschule wird die Basis für ein gutes und gerechtes Bildungssystem gelegt, das einen qualitativen hochwertigen Schulabschluss gewährleisten und ein von der sozialen Herkunft unabhängiger Zugang zu den Hochschulen ermöglichen muss.
Mit freundlichen Grüßen
Markus Klaer