Frage an Markus Hümpfer von Siglinde H. bezüglich Arbeit und Beschäftigung
Es gibt so viele Menschen im Land, deren Wohlfühllevel nicht mit den viel zitierten 80 bis 90 Prozent, denen es bei uns wirtschaftlich gut bis bestens gehen soll, nicht übereinstimmt. Ich kenne persönlich Viele, obwohl ich mich zur unteren Mittelschicht zählen würde. Da geht es um Leiharbeit, zu niedrigen Mindestlohn, Entrechtung der Arbeitnehmer, zu teuere Mieten, Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Der Stresslevel und die Lebenshaltungskosten für den "kleinen Mann" steigen ständig. Für mich persönlich vertritt die SPD diesen "kleinen Mann" viel zu zaghaft, als das es glaubwürdig wäre. Woran liegt es, dass da nicht mehr Leidenschaft passiert? Ich denke, der Herr Schulz möchte Bundeskanzler werden! Da muss die SPD schon noch ein wenig nachlegen, dass ihr der Wähler wirklich glaubt, dass sich unter ihr etwas ändern wird!
Sehr geehrte Frau H.,
vielen Dank für Ihre Nachricht, die ich hiermit gerne beantworten möchte.
Viele sagen, dass es ihnen eigentlich gut geht. Aber sie spüren auch, dass es in unserer Gesellschaft nicht überall gerecht zugeht. Sie berichten von ihren Schwierigkeiten, den Hoffnungen ihrer Eltern und Zielen ihrer Kinder. Alle eint der Wunsch nach einer gerechten Gesellschaft, die zusammenhält. Es ist der Wunsch nach einem Land, in dem wir füreinander da sind und uns gegenseitig mit Respekt begegnen. Mehr Gerechtigkeit und Respekt vor der Lebensleistung aller Menschen stärken unsere Demokratie. Dazu gehört, dass in unserem Land der gesellschaftliche Zusammenhalt wieder stärker wird und der anständige Umgang miteinander nicht durch die politische Radikalisierung verloren geht. Wir wollen, dass die Menschen in Deutschland sicher leben können.
Gerechtigkeit ist die zentrale Voraussetzung für Zusammenhalt und Wohlstand. Wir werden Einkommen und Chancen gerechter gestalten. Gesellschaften, die zusammenhalten und sozial gerecht sind, können Probleme besser meistern. Gerechte Gesellschaften sind wirtschaftlich erfolgreicher und innovativer. In gerechteren Gesellschaften sind die Menschen zufriedener und das gegenseitige Vertrauen ist stärker. Gerechtigkeit macht unser Land in vielerlei Hinsicht reicher. Gerechtigkeit bedeutet auch soziale Sicherheit. Sichere und gute Arbeitsplätze, die Zuversicht, dass es gute und gleiche Bildungschancen für alle Kinder gibt, die Zuverlässigkeit, dass genügend und bezahlbarer Wohnraum vorhanden ist, dafür setzen wir uns ein. Soziale Sicherheit und öffentliche Sicherheit gehören zusammen. Jede und jeder hat das Recht, sich sicher bewegen zu können. Der Staat muss für die Sicherheit aller Menschen sorgen.
Wir werden prekäre Arbeitsverhältnisse bekämpfen, die sachgrundlose Befristung abschaffen und endlich ein Rückkehrrecht von Teilzeit wieder auf Vollzeit einführen. Außerdem wollen wir die Tarifbindung stärken, denn mit Tarifvertrag geht es besser. Die Mietpreisbremse werden wir verschärfen. Wohnen muss überall in unserem Land, in den Ballungszentren wie auf unseren Dörfern, bezahlbar sein.
Je nachdem wo man lebt kostet ein Kitaplatz zur Zeit zwischen 80 und 400 Euro. Mit der Abschaffung der Kita-Gebühren entlasten wir Familien richtig. Eine Erhöhung des Kindergeldes, wie sie die CSU fordert, ist für Familien nur ein Tropfen auf dem heißen Stein. Unser Grundsatz ist: Bildung muss kostenfrei sein - von der Kita über die Schule, Aus- und Weiterbildung, Erststudium bis hin zum Master und Meister! Dafür setze ich mich ein.
Weiter brauchen wir eine gerechtere Verteilung der Vermögen in Deutschland. Starke Schultern können und müssen mehr tragen als Schwache. Unser Ziel ist es, kleine und mittlere Einkommen zu entlasten.
Ich bin mir sicher, dass Martin Schulz noch nachlegt und zeigt, dass es die SPD ernst meint. Das schlimmste, was uns passieren kann, wäre eine schwarz-gelbe Koalition, denn da verlieren viele und nur wenige stehen am Ende auf der Gewinnerseite!
Sollten Sie weitere Fragen haben können Sie mich jederzeit kontaktieren. Gerne lade ich Sie auch zu einem persönlichen Gespräch ein.
Mit freundlichen Grüßen
Markus Hümpfer