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Markus Herbrand
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Frage von Helmut O. •

Mit welcher Berechtigung erwägt die Bundesregierung die Kassenbeiträge für ungeimpfte und Kosten für ungeimpfte Coronakranke, aber nicht für z.B. Raucher, Risikosportler, Motorsportler, zu erhöhen?

Sehr geehrter Herr Herbrand, die meisten ungeimpften Menschen sind KEINE kleine Gruppe von Rebellen, sondern über 10 Millionen Bürger aus allen Gesellschaftsschichten! Bei anderen selbstverschuldeten Risikopatienten gibt es aufgrund unseres bisher funktionierenden Sozialstaates kein Zusatzbeitrag. Dr. Robert Melone, einer der Erfinder der Technik - die der mRNA-Impfung zu Grunde liegt - ursprünglich für die Gentherapie entwickelt - sagt ganz klar NEIN zur Coronaimpfung von Kindern. Welcher wesentlichen Unterschied besteht zwischen dem Impfstoff von Biontech/Moderna und der seit über 30 Jahre beforschten Gentherapie? Gibt es eine Statistik, ob Patienten wegen Corona auf Intensivstation liegen oder wegen anderen Krankheiten und nur positiv auf Corona getestet wurden, ohne schwere Coronasymtome. Bei Hart aber Fair im Sept.09 hat Herr Montgomery Schmiergeld von Ratiopharm an Ärzte als "normales natürliches Verhalten" bezeichnet. Wie sehen Sie Zahlungen von NGO´s an z.B. RKI? FG H.O.

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Sehr geehrter Herr O.,

vielen Dank für Ihre E-Mail vom 31. Dezember 2021 in der Sie mich um Rückmeldung zur Corona-Impfpflicht und möglichen Beitragserhöhungen in der Gesundheitsversicherung für ungeimpfte Personen bitten. Gerne lege ich Ihnen meine Position hierzu dar.

Die Einführung einer allgemeinen und undifferenzierten Covid-19-Impfpflicht lehne ich ab, da eine derartige Entscheidung nicht aufgezwungen werden sollte. Zudem hielte ich eine allgemeine Impfpflicht nur dann für möglicherweise gerechtfertigt, wenn dadurch die Krankheit ausgetrottet werden könnte. Dies ist angesichts der bisherigen Erfahrungen und Statistiken allein durch die Impfung leider nicht möglich. Auch halte ich eine Impfpflicht für alle, unabhängig von weiteren wesentlichen Faktoren wie bspw. dem Alter, für einen nicht verhältnismäßigen Eingriff in die Freiheitsrechte von Bürgerinnen und Bürgern. Unsere Hospitalisierung ließe sich m.E. mit weniger drastischen Maßnahmen steuern, ganz davon abgesehen, dass der Staat m.E. noch immer nicht genügend unternommen hat, Menschen vom Impfen zu überzeugen und/oder unsere Intensivbettenkapazitäten zu erhöhen. Mögliche Strafzahlungen / Gebührenerhöhungen für diejenigen, die sich gegen eine Impfung entscheiden, finden in diesem Zusammenhang ebenfalls keine Zustimmung meinerseits. Gleichzeitig rate ich dennoch dringend zur freiwilligen Impfung vor allem der vulnerablen Gruppen, um Ansteckungsraten zu verringern und Covid-19-Verläufe möglichst mild zu gestalten.

Im Hinblick auf Ihre Nachfragen zur Vergleichbarkeit von mRNA-Impfstoffen und Gentherapien teile ich Ihnen gerne mit, dass ich mir ein fundiertes Urteil zu dieser komplexen Fachfrage nicht anmaße. Ich vertraue allerdings auf die bewährten Zulassungsmodalitäten und Prüfkriterien von Internationaler Gemeinschaft, Europäischer Union und Deutschland für Impfstoffe und andere Medikamente. Auch wenn die Covid-19-Impfstoffe aktuell lediglich über eine bedingte Zulassung verfügen, wurden im Vorfeld dennoch zahlreiche Studien, Testberichte und unabhängige Bewertungen zur Gewährung dieser Zulassung herangezogen. Insofern gibt es aktuell zwar noch Bedarf an detaillierten Einzelstudien zu unterschiedlichen Gesundheitsaspekten, an der grundsätzlichen Einsatzfähigkeit der mRNA-Impfstoffe (sowie der sog. Totimpfstoffe) lässt mich dies allerdings weder zweifeln noch halte ich die Impfstoffe für vergleichbar mit Gentherapien.

Ihre Nachfrage zu den Statistiken finde ich persönlich sehr interessant. So bin ich grundsätzlich der Auffassung, dass wir nach wie vor zu wenig über das Virus und dessen Ausbreitung wissen. Dies bezieht sich v.a. auf Ansteckungsorte / -umstände und Erkrankungsverläufe / Vorerkrankungsherausforderungen sowie auch auf die Altersstruktur der stärker oder schwächer von dem Virus befallenen Menschen. Insofern wäre ich an der von Ihnen ins Spiel gebrachten Einordnung der Corona-Krankheitsbilder ebenfalls sehr interessiert. Wenn wir die Probleme und Herausforderungen besser kennen würden, könnten wir diese auch gezielter angehen – ohne aber dadurch zu stigmatisieren oder vorzuverurteilen.

Was die Äußerungen von Prof. Montgomery sowie mögliche Zahlungen von NGO’s an das RKI angeht, so bitte ich um Verständnis, dass mir weder die plakative Aussage von Herrn Montgomery noch Informationen über Mittelzuwendungen an das RKI bekannt sind. Hiervon unabhängig kann ich Ihnen aber versichern, dass ich Ihre implizite Unterstellung (bitte verzeihen Sie, wenn ich Sie hier falsch verstanden habe), nach der die Pharmaindustrie nur durch Schmiergeld überlebt bzw. durch von NGO’s beeinflusste Gefälligkeits- oder Gefahrenanalysen des RKI’s neue Absatzmärkte schafft, nicht teile. Covid-19 ist bei allem Verständnis für Kritik an den unterschiedlichen Hygiene- und Sicherheitsmaßnahmen eine für vulnerable Gruppen gefährliche oder sogar lebensbedrohliche Krankheit. In diesem Zusammenhang glaube ich nicht an die Verschwörungstheorie, nach der sich die Pharmaindustrie täglich die Hände über diesen Krankheitserreger reibt. Die von der Pharmaindustrie angestrebten Milliardengewinne lassen sich aus meiner Perspektive z.B. auch durch andere (kostenintensive) Therapien gegen Krebs, Autoimmunerkrankungen oder Antibiotikaresistenzen erzielen. Eine Weltverschwörung ist dafür gar nicht notwendig.

Ich hoffe, Ihnen mit diesen Informationen gedient zu haben und verbleibe

mit freundlichen Grüßen

Markus Herbrand

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