Markus Gleichmann
DIE LINKE
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Frage von Norbert S. •

Soziale Gerechtigkeit Die Linke will eine ausbeutungsfreie Gesellschaft, welche sie demokrat. Sozialismus nennt. Haben sie eine Begriffsdefinition von Ausbeutung und von deren Größen für Thüringen?

Es gibt bisher von Seiten der Linken keine Begriffsdefinition von Ausbeutung und auch keine Aufstellung wie viel Ausbeutung es gibt.
Wie will die Linke zur einer ausbeutungsfreien Gesellschaft bzw. politischen Mehrheiten dafür kommen, wenn sie den Menschen nicht erklären kann, was sie davon haben bzw. was es konkret für Thüringen bedeutet?
Wie viel Geld geht den Menschen verloren, welche Arbeits- und Lebenszeit müssen die Menschen dafür aufwenden? Wie hoch ist der Resourcenverbrauch dafür?
Wieso kommt in Wahlprogrammen von Kommunal-, Landtags- und Bundestagswahlen die Begriffe Ausbeutung und Umverteilung nicht vor, obwohl dies ja in jedem Dorf, in jeder Stadt, in jeden Landkreis und in jeden Bundesland tagtäglich stattfindet?

Wie ist ihre Einschätzung dazu?
Für mich sind z.B. „leistungslose Einkommen“ Ausbeutung, weil der erzielte Gewinn/Reichtumszuwachs ohne persönliches Risiko bzw. eigene Arbeit entsteht.
Monopolgewinne/Ausbeutung z.B. d. Immobilien- und Bodenspekulation u.v.a.!

Antwort von
DIE LINKE

Ausbeutung wird allgemein als die ungerechte Nutzung der Arbeitskraft von Menschen definiert, bei der die erzielte Wertschöpfung nicht angemessen entlohnt wird. Es handelt sich um ein Verhältnis, in dem Arbeitnehmer für ihre geleistete Arbeit nicht den vollen Gegenwert ihrer Produktivität erhalten, während Arbeitgeberüberproportional profitieren.

Demokratischer Sozialismus bezeichnet eine Gesellschaftsordnung, die auf sozialer Gerechtigkeit, Chancengleichheit und Demokratie basiert. Ziel ist es, durch demokratische Mittel eine Wirtschaftsordnung zu schaffen, in der die Produktionsmittel gemeinschaftlich kontrolliert und die Gewinne gerecht verteilt werden.

Auch in Thüringen spannt sich die Schere zwischen Arm und Reich und die Vermögensspreizung wird größer. Um dieses Auseinanderdriften zu stoppen braucht es auch staatliche Maßnahmen, die jedoch größtenteils steuerrechtlich geregelt werden müssten. Hier ist der Bund als Gesetzgeber gefragt. Das Land kann und muss vor allem die Gerechtigkeit im Bereich der Bildung und des sozialen Miteinanders im Blick haben. Dazu hat die durch Bodo Ramelow geführte Landesregierung in den 8 Jahren eine gute Arbeit geleistet.