Was spricht gegen eine Impfpflicht gestaffelt nach Alter ?
Sehr geehrter Herr Blume,
Sehr geehrte Frau Schluze,
Anfang des Jahres hat man begonnen in Deutschland die Bevölkerung gestaffelt nach Alter gegen Corona zu impfen. Da nun die Impfquote bedauerlicher Weise hinter den Erwartungen zurückbleibt, werden nun verschiedene Varianten einer Impfpflicht diskutiert (für Pflegepersonal, für Erzieher, allgemein). Auch wenn diese Auswahl auf den ersten Blick als sinnvoll erscheint, so entstehen doch - warum auch immer - massivste Widerstände in den betroffenen Gruppen. In diesem Zusammenhang lese und höre ich leider sehr wenig sachliches Für und Wider zum Thema einer Impfpflicht für vulnerable Gruppen, was ja laut Verfassung prinzipiell möglich sein soll. Deshalb meine Frage: Was spricht denn dagegen - analog zu den Impfungen Anfang des Jahres - eine Impfpflicht gestaffelt nach Alter (zuerst alle über 80, dann über 70, 60 etc) einzuführen ? Sind das nicht die Gruppen, die am meisten betroffen sind ? Vielen Dank für Ihre Antwort Frank K.
Sehr geehrter Herr K.,
haben Sie vielen Dank für Ihre Nachricht und Ihre Rückfrage zur Impfpflicht. Gerne möchte ich Ihnen darauf antworten. Das ganz aktuell von Bundestag und Bundesrat beschlossene Maßnahmenpaket im Kampf gegen die Coronapandemie begrüße ich ausdrücklich. Die berufsbezogene Impfplicht für Beschäftigte von Kliniken, Pflegeheimen, Arztpraxen, Rettungsdiensten und Geburtshäusern kann nun kommen. Damit können wir die vulnerabelsten Gruppen unserer Gesellschaft noch besser schützen. Dies kann allerdings nur ein erster Schritt sein. Wir müssen nun auch bei der allgemeinen Impfpflicht schnell vorankommen.
Die Altersstaffelung der Corona-Impfung zu Jahresbeginn resultierte aus der Impfstoffknappheit zu diesem Zeitpunkt. Da uns heute ausreichend Impfstoff für alle zur Verfügung steht, muss der Fokus nun darauf liegen, die Impfquote generell zu steigern.
Ich danke Ihnen für Ihre Zuschrift, verbleibe mit den besten Grüßen und kommen Sie gut durch diese Zeit
Markus Blume