Frage an Markus Blume von Otto S. bezüglich Energie
Sehr geehrter Herr Blume,
die CSU setzt laut Ihrer Antwort auf die Frage von Marcus Lehmann immer noch auf die Atomenergie mit der Begründung, dass darauf gerade für den Klimaschutz nicht verzichtet werden könne. Die Atomkraft deckt jedoch weltweit nur einen Anteil von etwa 3 % und in Deutschland von etwa 5 % des Energieverbrauchs ab. Um einen nennenswerten Beitrag gegen den CO2-Ausstoß zu leisten, müssten also noch viele Atomkraftwerke hinzugebaut werden!
Wollen Sie das?
Ist Ihnen bekannt, dass auch die Atomkraft zum CO2 Ausstoß beiträgt, angefangen u.a. vom Uranerzabau über den Transport, den Bau der Kraftwerke, die Herstellung der Brennelemente, den Betrieb und Abbruch der Kraftwerke und die (ungelöste) Entsorgung der Abfälle?
Ihren Ausführungen entnehme sich, dass Sie auch für die Förderung der Erneuerbaren Energien sind.
Ist Ihnen das Rechtsgutachten Verankerung des Klimaschutzes und des Vorrangs Erneuerbarer Energieen in der Bayerischen Verfassung" (herunterzuladen unter www.bayerns-zukunft.info ) bekannt? Wie stehen Sie dazu? Würden Sie eine entsprechende Initiative im Landtag unterstützen?
Mit freundlichen Grüßen
Otto Schlichtmeier
Lieber Herr Schlichmeier,
herzlichen Dank für Ihre Anfrage. Die Zahlen, mit denen Sie operieren, sagen mir nichts, ich vermute aber, dass sich diese auf den Gesamtenergieverbrauch beziehen, also unter Einschluss von Wärme, Verkehr etc. Ich sprach allerdings vom Bereich der Stromererzeugung, und da deckt die Kernenergie immerhin 60% des in Bayern erzeugten Stroms ab. Dass die Kernenergie bei einer "Life-cycle"-Betrachtung nicht völlig CO2-frei ist, ist mir selbstverständlich bekannt. Das gilt aber auch für die meisten Arten von regenerativer Stromerzeugung, insbesondere auch für Wind- und Solarenergie.
Bzgl. der weiteren Punkte schlage ich vor, dass wir diese in einem persönlichen Gespräch am Rande der nächsten BA-Sitzung klären.
Mit freundlichen Grüßen
Markus Blume