Frage an Markus Blume von Ralf O. bezüglich Wirtschaft
Sehr geehrter Herr Blume,
es freut mich, dass wir seit gemeinsamen Studientagen an der Hochschule für Politik (HfP/München) wieder einmal Kontakt haben.
Meine Frage:Seit der Hannovermesse kursiert das Schlagwort "Industrie 4.0", das auch von Bundeskanzlerin Angela Merkel enthusiastisch propagiert und gehypt und als Vorbedingung für ein zukunftsfähiges Deutschland gesehen wird.Laut Experten soll es sich bei den "smart facories", die mit RDFI-Chips, Internet of Things und dezentralen Produktionsprozessen ausgerüstet werden um die 4. industrielle Revolution handeln.Glauben sie, dass die Industrie 4.0 real werden wird? Was bedeutet das--massiven Abbau von Arbeitsplätzen und nur noch Softwareingenieure und MINT-Spezialisten?
Wird durch Industrie 4.0 auch der Fachkräftemangel behoben und zugleich die Immigration gestoppt? Hat die CSU schon Antworten darauf, wie man die Industrie 4.0 sozial gestalten kann?Was passiert, wenn dabei 5- 10 Millionen Arbeitskräfte freigesetzt werden sollten--wäre dies der endgültige Kollaps unserer Sozial- und Rentensysteme? Müsste man da eine Maschinensteuer oder Steuern auf Wirtschaftswachstum und Produktivitätszuwächse zur Finanzierung der Sozialsysteme einführen? Wie sehen Sie und die CSU das?
Lieber Herr Ostner,
vielen Dank für Ihre Anfrage. Ich bin der festen Überzeugung, dass uns die digitale Revolution an vielen Stellen fordern wird, ja nicht nur den Wirtschaftsstandort verändern, sondern auch viele bildungs- und gesellschaftspolitische Fragen aufwerfen wird. Wir wollen diese Entwicklung aktiv gestalten. Deshalb haben wir zunächst als Junge Gruppe der CSU-Fraktion und später als Gesamtpartei mit der Initiative "Bayern 3.0" Eckpunkte vorgestellt, wie wir Bayern zu einer der führenden Regionen auch im digitalen Zeitalter machen wollen. Mehr Informationen finden Sie dazu auf meiner Website unter: http://www.markusblume.de/schlagwoerter.html?tag=76&title=Bayern 3.0
Was speziell das Thema „Industrie 4.0“ und weitere Aspekte wie „Internet der Dinge“ etc. angeht, bin ich der festen Überzeugung, dass genau dieses für den Wirtschaftsstandort Bayern größte Bedeutung bekommen wird. Wir müssen sicherstellen, dass wir nicht nur die besten Autos bauen, eine sichere Energieversorgung haben und führend sind bei innovativen Medizingeräten, sondern in Zukunft den Sprung schaffen, Leitanbieter und Leitmarkt zu sein: für vernetzte Mobilität, für ein intelligentes Energiesystem und für eHealth. Diese Felder stehen symptomatisch für viele Bereiche. Hier werden sich Wertschöpfungsstrukturen durch die digitale Revolution völlig verändern. Wir müssen politisch mit den richtigen Rahmenbedingungen dafür sorgen, dass wir auch im digitalen Zeitalter dennoch unsere starke Position behalten. Aus meiner Sicht haben wir dazu jedenfalls die besten Chancen, wenn wir es schaffen, die unglaubliche industrielle Stärke des Standorts zusammenzubringen mit den in Zukunft auch notwendigen IT-Kompetenzen. Die Gefahr, dass uns in einer solchen Welt die Arbeit ausgeht, die sehe ich keinesfalls; viel eher werden wir einen eklatanten Fachkräftemangel beklagen.
Beste Grüße
Markus Blume
Weitere Fragen an Markus Blume
Die Ausgestaltung einer allgemeinen Impfpflicht ist nach wie vor völlig offen, da die Bundesregierung bis heute keinen Vorschlag unterbreitet hat
Eine Gesamtbilanz unserer Regierungstätigkeit in den vier Jahren von 2017 bis 2021 finden Sie zum Beispiel hier: cducsu_Faktenblatt_Bilanz_Juni21.pdf.
Wir müssen nun auch bei der allgemeinen Impfpflicht schnell vorankommen
Die volle Strafmündigkeit, der Führerscheinbesitz und andere Rechte und Pflichten knüpfen an die Volljährigkeit mit 18 an; das ist auch der richtige Maßstab für das Wahlrecht als oberstes Recht in der Demokratie.