Frage an Markus Benz von Heinz H. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Hallo Herr Benz,
Wie erklären Sie dem unvoreingenommenen Wähler den Zusatz zu Ihrem Parteinamen "- für spirituelle Politik"?
Besten Dank.
Sehr geehrter Herr Hank,
Danke für ihre Frage; ich kann sie sehr gut verstehen. Schon seit einiger Zeit werbe ich in meiner Partei dafür, diesen Zusatz weg zu lassen, da er eher Fragen aufwirft, anstatt eine klar verständliche Aussage zu unseren politischen Inhalten darzustellen.
Spiritualität stellt ganz individuell die persönliche Sinnfrage, ist die Innenschau, wer oder was bin ich und was ist meine Aufgabe, mein Weg, mein Ziel. Politik hingegen ist die Kunst, das soziale Miteinander im Außen zu gestalten und zu organisieren.
Ich behaupte, dass alle Menschen in diesem Spannungsfeld ´Innen - Außen´
leben, ob bewusst oder unbewusst.
Als politische Partei ist es zuallererst unsere Aufgabe, an der politischen Willensbildung mit zu wirken, d.h. unsere Vorstellungen in den gesellschaftlichen Diskurs einzubringen, wie wir wirklich leben wollen und wie das nach unseren Vorstellungen praktisch am besten zu verwirklichen ist. Natürlich geht jeder politisch aktive Mensch dabei immer von seinem persönlichen Erkenntnis- und Entwicklungsstand aus.
Eine grundlegende spirituelle Erkenntnis ist die der Verbundenheit allen Lebens (Alles ist eins), eine weitere ist die (messbare) Kraft von Gedanken, Ideen, Informationen oder das Resonanzprinzip (Ich ernte, was ich säe). Diese und weitere Gesetzmäßigkeiten bilden die geistige Grundlage unseres Parteiprogramms.
Wenn ich weiß und erfahren habe, dass ich mit allem verbunden bin, dann fühle ich persönliche Mit-Verantwortung für das Ganze, d.h. ich zeige Mitgefühl mit dem Schicksal anderer, ich kann dann andere Lebensformen nicht geringer schätzen und nur zu meinem Vorteil benutzen, ich kann dann die Natur nicht weiter schädigen und vor dem Elend der Welt die Augen verschließen. Das alles betrifft mich ganz persönlich.
M.E. stehen wir als Menschheit heute vor der entscheidenden Frage, ob wir den Planeten Erde und seine endlichen Ressourcen weiter ausbeuten, die Natur und die Zivilisationen z.B. durch Kriege um Ressourcen zerstören oder ob wir in kooperativem Zusammenwirken aller, auf Augenhöhe und zum Wohle aller, die vorhandenen Ressourcen effektiv und nachhaltig nutzen, um allen Menschen ein menschenwürdiges Leben zu schaffen. Beides sind realistische Szenarien; es liegt an der Entscheidung jedes Einzelnen von uns.
Die Politiker, die weiter ´Wachstum´ predigen, ob grünes, rotes, schwarzes oder gelbes, sind in meinen Augen absolut realitätsfern und deshalb ungeeignet, in diesen Zeiten Regierungsverantwortung zu übernehmen. Der irrationale Glaube, durch stetes Wirtschaftswachstum eines Tages der ganzen Welt Wohlstand zu bescheren, ist angesichts der globalen Umweltzerstörung klar widerlegt. Jedes ´Weiterso´ lässt uns ungebremst auf eine Wand zufahren. Wir leben heute, als hätten wir die Ressourcen von 5 Erden zur Verfügung, doch wir haben nur eine. Es geht also um unser aller Zukunft, besonders die unserer Kinder und Enkel. Das bedeutet: nicht weiter Wachstum, sondern eine kreative Reduzierung unseres Ressourcenverbrauchs und die Beschränkung unseres Konsums auf die wahren und grundlegenden Bedürfnisse des Menschen, um das ´Füreinanderdasein´, um Lebensqualität für alle.
mit herzlichem Gruß
Markus Benz