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Markus Beisicht
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Frage von Klaus S. •

Frage an Markus Beisicht von Klaus S. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Herr Beisicht,

leider haben sie auf meine Frage zu dem angeblichen bzw. wiederlegten Preisverfall von Immobilien in Marxloh und Ehrenfeld noch nicht beantworten können.
Dennoch erlaube ich mir eine Nachfrage zur Ihrer Antwort an Herrn Andre Vater:

Die EU vergibt an die Kulturhauptstädte jeweils 1,5 Millionen Euro (Quelle http://ec.europa.eu/culture/our-programmes-and-actions/doc467_de.htm )
Also werden aus Deutschland ca. 247000 Euro an Steuergeldern für die Kulturhauptstadt Istanbul aufgebracht (Quelle Bundesfinanzministärium Haushaltsplan: EU Finanzierung, abgeleitet aus dem deutschen Anteil des Bruttonationalaufkommens der Geberländer unter Berücksichtugung der Zölle und Eingenvermögen der EU)
Also weniger als 1% des Gesamtetats Istanbuls werden von der EU getragen und weniger als 0,2% aus deutschen Steuermitteln. Wenn man Ihre Angaben zu Grunde legt, kann man von den MItteln Deutschlands in der Hagia Sofia Moschee nicht einmal die Glühbirnen gegegn Enrgiesparlampen wechseln!
Hilfen aus dem Strukturfond der EU kann Istanbul nicht beantragen, da dieser nur Mitgliedsstaaten vorbehalten ist.
Meine Frage hierzu:
Sie prangern in ihrem menschenverachtenden Wahlwerbespott an, das die EU und die Bundesrepublik Renovierungskosten von Moscheen in der Türkei fördert, wo zum Völkermord aufgerufen wurde.
Wie stehen sie dann zu den EU Mitteln, Bundesmitteln, Landeszuschüssen und kommunalen Ausgaben für die Kulturhauptstadt Essen und das Ruhrgebiet unter Berücksichtungen das von diesen Geldern auch Stätten der Industrie saniert wurden, wo tausende von Zwangsarbeiter im zweiten Weltkrieg ums Leben gekommen sind?
Was hat der ganze Unsinn mit NRW zu tun?
Warum sind sie als erfahrener Politiker (laut ihrer Selbstdarstellung) nicht in der Lage die Frage von Herrn Vater genau zu beantworten und warum brauchen Sie Wikipedia als Quelle wo es doch von der EU genaue Angaben dazu gibt?
Sieht für Sie so eine seriöse Politik aus?

Ich hoffe das sie mir diese Fragen beantworten können!

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Antwort von
Pro NRW

Vielen Dank für Ihre Fragen, auch wenn diese natürlich sehr polemisch sind, wie Sie ja selbst am besten wissen. Ich möchte Ihnen aber trotzdem gerne antworten:

Zum Preisverfall im Grundstückssektor im Umfeld von Moschee:

Der Preisverfall im Immobiliensektor in Gegenden mit Moscheeneubauten ist ein allgemein bekanntes und gut belegtes Phänomen, auch wenn Sie das vielleicht aus ideologischen Gründen nicht zur Kenntnis nehmen wollen.

Laut Untersuchungen des ehemaligen FAZ-Journalisten und Islamwissenschaftler Dr. Udo Ulfkotte sinken z.B. die Immobilienpreise im Umfeld einer Moschee vom Zeitpunkt der Beantragung bis zum Baubeginn im Bundesdurchschnitt etwa um 19 Prozent, nach Baufertigstellung gibt es regional große Unterschiede beim weiteren Preisverfall.

Dabei ist der Immobilien-Preisverfall im Süden Deutschlands geringer als im Norden. Dieser Preisverfall macht Wohnobjekte im Umfeld von Moscheen immer attraktiver für muslimische Mitbürger. Ethnische Deutsche ziehen im Laufe der Jahre fort - Muslime ziehen zu. So entstehen allmählich überwiegend islamisch geprägte Wohnviertel, in die allerdings auch Investoren aus islamischen Ländern nicht mehr investieren mögen, da dort auch mittelfristig keine Renditen zu erwarten sind.

Vor diesem Hintergrund wird derzeit auch von einem der großen Investment-Fonds die Entwicklung im Umfeld des Baus von 120 beantragten neuen Moscheen in Deutschland analysiert, darunter der neuen Aalener Moschee, der Kölner Großmoschee und der Kassel-Oberzwehrener Kuppelmoschee. Interessant ist auch an den bisherigen Studien, dass im Umfeld von Moscheeneubauten die Ausgaben für staatliche Sozialleistungen steigen.

Zur Förderung von Moscheen in der Türkei durch deutsche Steuergelder:

Vielen Dank, dass Sie hier selbst noch einmal aufgeschlüsselt haben, wie deutsche Steuergelder in die Türkei fließen. Ich bin mir auch sicher, dass den meisten Deutschen, die tagtäglich aufgefordert werden, den "Gürtel enger zu schnallen", auch bereits über die von Ihnen genannten Summen empört sind, auch wenn für Sie diese Beträge offensichtlich nur "Peanuts" sind.

Zu den Ausgaben für die Kulturhauptstadt Ruhrgebiet:

Ich bin mir sicher, dass wir zurecht stolz sein dürfen auf diese hohe Auszeichnung für unsere Metropolregion Ruhrgebiet. Dafür lohnt es sich auch, deutsche Steuergelder zu investieren. Was das mit der Thematik ehemaliger Zwangsarbeiter im 2. Weltkrieg zu tun haben soll, dürfte sich nicht nur mir nicht erschließen.