Frage an Mario Rudolf von Sebastian S. bezüglich Bildung und Erziehung
Sehr geehrter Herr Rudolf,
wie kann man Ihrer Ansicht nach den Süden Sachsen-Anhalt die Strukturen verbessern? Ist eine Etablierung einer Berufsakademie denkbar? Oder einer anderen Bildungseinrichtung. Wie sind da ihre Ideen und Pläne, falls Sie in den Landtag einziehen würden?
Sehr geehrter Herr Scheer,
erst einmal viel Dank für Ihre Frage. Ich freue mich, dass Sie die Plattform abgeordnetenwatch.de nutzen, um an mich heranzutreten. Ich muss Ihnen jedoch gestehen, dass Ihre Frage keine ganz einfache ist und sicherlich einer tiefgründigen Betrachtung bedarf. Jetzt erst einmal so viel dazu:
Der Süden Sachsen-Anhalts entwickelt sich wohl ganz unterschiedlich. Während es in einigen Regionen problematisch in anderen es sich weniger angespannt darstellt, geht es im Raum Anhalt-Bitterfeld-Wolfen, den zähle ich einfach mal zum südlichen Raum, wohl gut voran. Ich höre gerüchteweise, dass dort schon überregional Fachkräfte dringend gesucht werden. Eine Berufsakademie ist da eine hervorragende Sache. Dafür braucht es geeignete Partnerunternehmen, die an der Berufsakademie ausbilden lassen. Bayer in Greppin wäre zum Beispiel so eines. Außerdem könnten Teile der Akademie in Dessau oder Halle angesiedelt werden und mit den dortigen universitären Einrichtungen kooperieren. Eine Ansiedlung in Dessau hätte auch direkte positive Auswirkung auf die Zerbster.
In Sachsen-Anhalt gibt es bisher nach meiner Kenntnis weder staatliche Berufsakademien, bzw. staatlich anerkannte in privater Trägerschaft, auf der Grundlage entsprechender Berufsakademie- bzw. Hochschulgesetze. Das muss im Sinne einer zukunftsfähigen Bildungslandschaft in Sachsen-Anhalt geändert werden.
Das Ganze sollte auch schnell eingerichtet werden, damit die benötigten Fachkräfte zügig herangebildet werden können und nicht aus dem Ausland importiert werden müssen.
Wir können damit auch etwas für unsere Region tun. Bildung, Erwerbslosigkeit und Demographie sind mittelbar voneinander abhängige Faktoren. Bildung hebt den eigenen Qualifizierungsanspruch, Betriebe können regional auf qualifiziertes Personal zurückgreifen, Abwanderung könnte gesenkt werden. Sicherlich sind die komplexen Zusammenhänge nicht in einem Satz erklärbar. Doch in dieser Kette sind diese positiven Effekt für unsere Region sehr gut denkbar. Wichtige Vorraussetzung für den Erfolg der Berufsakademien ist die hochschulrechtliche Gleichstellung mit Abschlüssen von Hochschulen in anderen Bundesländern. Und dafür ist es eine Vorraussetzung, dass wir unsere Bildungsgänge und Bildungsinhalte von der Grundschule an auf Bundesebene so abstimmen, dass von einer Gemeinsamkeit und somit auch von einer Chancengleichheit der Schüler, Auszubildenden und Studenten gesprochen werden kann.
Für weitere Fragen stehe ich Ihnen gern zur Verfügung
Herzliche Grüße
Mario Rudolf