Marika Jungblut
DIE LINKE
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Frage von Siegfried K. •

Frage an Marika Jungblut von Siegfried K. bezüglich Gesundheit

Sehr geehrte Frau Jungblut,

beführworten Sie die Ampelkennzeichnung von Lebensmitteln? Wenn nein, welche Argumente haben Sie dagegen.

Mit freundlichen Grüßen
Siegfried Kürschner

Antwort von
DIE LINKE

Sehr geehrter Herr Kürschner,
herzlichen Dank für Ihre Frage.

Ich befürworte die Ampelkennzeichnung, da sie für die Verbraucher/innen eine erste, gut sichtbare Information zum betreffenden Lebensmittel und deren Nährwertgehalt darstellt. Auch für Kinder wäre dieses System leicht verständlich. Sie könnten bspw. selbst sehr schnell erkennen, wie viel dieser Inhaltsstoffe in den von der Industrie als sehr gesund angepriesenen Frühstückscerealien enthalten sind.

Die Ampelkennzeichnung stellt keine, wie oft fälschlicher Weise behauptet, Abstufung von gesund bis ungesund dar, sondern informiert lediglich über die Mengen an Salz, Zucker und Fett. Ich denke, dass viele Menschen überrascht wären, wenn sie sähen, wie viel Zucker oder Fett ein Produkt tatsächlich enthält.

Die von einigen angebrachte Kritik, gesunde Lebensmittel, wie Milch oder Avocado würden mit roten Punkten versehen und somit von den Verbrauchern/innen als ungesund eingestuft, ist unbegründet. Die meisten Grundnahrungsmittel würden überhaupt nicht gekennzeichnet. Eine Nährwertdeklaration für "unverarbeitete Erzeugnisse, die nur aus einer Zutat oder Zutatenklasse bestehen" und lose verkaufte Ware ist nicht vorgesehen.

Die jetzigen Angaben zu Inhaltsstoffen dürfen aber auf keinen Fall wegfallen. Hiermit sind zwar meist nur Verbraucher/innen vertraut, die sich bspw. aus gesundheitlichen Gründen damit befasst haben. Für diese kann jedoch die genaue Auflistung lebenswichtig sein.

Eine weiter gehende deutliche Kennzeichnung für Produkte, welche mit Hilfe der Gentechnik hergestellt wurden, sollte ebenfalls schnellstmöglich eingeführt werden, sodass die Verbraucher/innen hier eine Wahlmöglichkeit haben.

Zu Light-Produkten, welche aufgrund des niedrigen Zucker- und Fettgehaltes als eher „gesund“ eingestuft werden, fehlt dringend eine umfassende Aufklärung, da die Zuckeraustauschstoffe auch sehr problematisch sind.

Solange aber die Lobby der Lebensmittelindustrie weiter ihren Einfluss auf die Politik behält, werden die Verbraucher/innen das Nachsehen haben.

Einen herzlichen Gruß

Marika Jungblut