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Marie-Luise Dött
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Frage von Kay H. •

Frage an Marie-Luise Dött von Kay H. bezüglich Energie

Sehr geehrte Frau Dött,
da die CDU für den Fall einer möglichen Machtübernahme bereits verlauten lässt, die Atompolitik der vergangenen 2 Legislaturperioden dadurch zunichte zu machen, dass diese Art von Energie wieder aufleben soll, frage ich mich, ob Sie es wirklich für richtig erachten, alle Arbeit der rot-grünen Koaltion in diesem Bereich einzureissen und mit einer Vollbremsung wieder in die andere Richtung zu rasen. Wäre es nicht im Interesse Aller die klügere Variante, diese Arbeit von Rot-Grün fortzuführen, im Interesse unseres Landes und der folgenden Generationen? Soll der (wie ich es nenne) Fortschritt und die Bemühungen in diesem Bereich wirklich mit einer sturen Umkehrung der Atompolitik beendet werden, anstatt auf erneuerbare Energien zu setzen?
Mit freundlichem Gruß,
Kay Hinz

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Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr Hinz,

in meinen Augen bedeutet „kluge Energiepolitik“ vor allem die Gesamtzusammenhänge zu erkennen und auf die sich stellenden Notwendigkeiten die richtigen Antworten zu finden. Der Ausstieg aus der Kernenergie kann daher nicht als Solitär betrachtet werden. Es geht nicht nur um die Frage der – bis heute nicht gelösten – Endlagerung. Es geht auch um die Sicherheit der Versorgung mit Strom, die Strompreise und nicht zuletzt den Umwelt- und Klimaschutz. Erst wenn wir alle Faktoren in die Diskussion einbeziehen können wir zu einer nachhaltigen Energiepolitik kommen.

Am Beispiel des Klimaschutzes wird dies besonders deutlich: Im Zuge des Kyoto-Protokolls, dass unter einer unionsgeführten Bundesregierung ausgehandelt wurde, hat sich Deutschland verpflichtet seine Kohlendioxidemissionen um 21% in Bezug auf das Basisjahr 1990 zu reduzieren. Mit dem Ausstieg aus der Kernenergie ist dieses Ziel realistischerweise nicht zu erreichen. Würde man die Stromerzeugung aus der Kernkraft mit dem heutigen Energiemix kompensieren, würde dies zu zusätzlichen CO2-Emissionen in Höhe von rund 150 Millionen Tonnen pro Jahr führen. Zum Vergleich: Das entspricht dem jährlichen Ausstoß des gesamten Verkehrssektors. Eine Kompensation durch regenerative Energien ist derzeit zu wirtschaftlich vernünftigen Bedingungen leider nicht möglich.

Wir setzen daher nicht auf eine Umkehr des Ausstiegs aus der Kernenergie sondern lediglich auf eine Anpassung der ideologisch geprägten Rot-Grünen Energiepolitik an die Notwendigkeiten und die Realität. Wir werden einen ausgewogenen Energiemix schaffen und die Energieforschung stärker fördern um den zukünftigen Bedarf auf nachhaltige Weise erfüllen zu können. Auch die Förderung der Erneuerbaren Energien wird mit einer stärkeren Betonung der Forschung und Entwicklung fortgesetzt.

Mit der CDU wird die Energiepolitik wieder klimaverträglich, technologieoffen und diskriminierungsfrei. Damit stärken wir den Standort Deutschland, denn eine sichere, preiswerte und ökologisch verträgliche Energieversorgung schafft das Fundament für Wettbewerbsfähigkeit, Wohlstand und Arbeitsplätze.

Mit freundlichem Gruß

Marie-Luise Dött