Frage an Marie-Luise Dött von Jens D. bezüglich Umwelt
Sehr geehrte Frau Dött,
herzlichen Dank für Ihre Antwort auf meine Frage vom 25. Feb., die leider nicht den wissenschaftlichen Erkenntnissen entspricht. Weder zur Erreichung des 2-Grad- noch des 1,5-Grad-Ziels reicht allein die Treibhausgasneutralität in 2050. Da die Erderwärmung von der Menge an Treibhausgasen (THG) in der Atmosphäre abhängt, ist entscheidend, wie viel THG noch ausgestoßen werden. Die Gesamtmenge an THG bestimmt den Grad der Erderwärmung. Um den Klimawandel so abzuflachen, dass die Zerstörung der Lebensgrundlagen und Extremwetterereignisse mit den schon derzeit zu verzeichnenden Folgen (wie z. B. Hitzetote) begrenzt werden, ist - wie im PA vereinbart - das 1,5-Grad-Ziel anzustreben. Daraus ergibt sich nach dem IPCC-SR1.5-Bericht für die Zeit ab 1.1.2018 bei einer Wahrscheinlichkeit der Zielerreichung von 67% ein weltweites Restbudget von 420 Gt an THG, das noch emittiert werden darf. Der Anteil der Deutschen beträgt mit einem Anteil an der Weltbevölkerung von ca. 1,1,% danach rechnerisch 4,6 Gt, wovon bereits 1,6Gt in 2018/2019 verbraucht wurden. Legt man die Jahresziele des KlimaschutzG bis 2030 zugrunde, so sind die verbleibenden 3 Gt in 2024 aufgebraucht; die THG-Neutralität müsste 2025 erreicht sein. Soll die THG-Neutralität bis 2050 hinausgeschoben werden, so müssen die jährlichen THG-Emissionen ab sofort jährlich drastisch gesenkt werden. Das lässt sich alles mathematisch ermitteln. Dies und die erforderlichen Maßnahmen kann inzwischen jeder aus den im Internet veröffentlichten Berichten der nationalen und internationalen staatlichen Behörden, Institute und wissenschaftlichen Beiräte der Bundesregierung entnehmen.
Warum haben Sie mit dem Klimaschutzpaket lediglich Maßnahmen mit beschlossen, die diesen wissenschaftlichen Erfordernissen der Zielsetzung nach nicht genügen und deren Wirksamkeit jetzt erst noch untersucht werden muss?
Mit freundlichen Grüßen
Jens Düvelshaupt