Frage an Marie-Luise Dött von André M. bezüglich Umwelt
Sehr geehrte Frau Dött,
ich verfolge gerade die Aktuelle Stunde im Bundestag. Sie begründen die Weigerung Deutschlands, ambitioniertere Klimaschutzziele in Europa mitzutragen damit, dass dies die Zukunft der Menschen z.B. in der Lausitz gefährden würde.
Meine Frage dazu: Gibt es ohne ambitionierten Klimaschutz überhaupt eine Zukunft für die Menschheit?
Sie führen weiterhin aus, dass erfolgreicher Klimaschutz nicht von Deutschland abhängt.
Meine Fragen dazu: Muss nicht irgendjemand mal anfangen? Und muss das angesichts des Versagens der Amerikaner nicht Europa sein? Und wie soll Europa ambitioniert vorangehen, wenn die größte Volkswirtschaft der EU da ständig auf die Bremse tritt?
Freundliche Grüße,
A. M.
Sehr geehrter Herr M.,
die anspruchsvollen Klimaziele, zu denen sich Deutschland verpflichtet hat, gelten für uns ohne Abstriche.
Ja, auch beim Klimaschutz muss einer anfangen und Deutschland geht voran. Wir kämpfen darum, unser anspruchsvolles Klimaziel 2020 möglichst schnell zu erreichen und werden konkrete Maßnahmen entwickeln und beschließen, mit denen das Erreichen der Klimaziele 2030 sichergestellt wird.
Es ist wichtig, dass möglichst viele Staaten folgen. Nur mit einer globalen Handlungsgemeinschaft gelingt der Klimaschutz. Wir übernehmen übrigens nicht nur Verantwortung für Klimaschutz in Deutschland. Allein im Jahr 2016 hat Deutschland 3,4 Milliarden € an Haushaltsmitteln für internationale Klimaschutz- und Klimaanpassungsmaßnahmen zugesagt.
Deutschland steht also weder mit der eigenen Klimapolitik noch mit seiner internationalen Unterstützung auf der Bremse.
Unsere Aufgabe ist es, unsere anspruchsvollen Klimaziele zu erfüllen und gleichzeitig Deutschland als Industrienation wettbewerbsfähig und zukunftsfähig zu halten. Und unsere Aufgabe ist es, dafür zu sorgen, dass unsere Klimapolitik sozial gerecht bleibt und die Menschen nicht überfordert.
Genau um diesen Dreiklang geht es mir. Ihn herzustellen ist für mich die zentrale Herausforderung, weil wir nur so die Akzeptanz der Bürger für eine anspruchsvolle Klimapolitik erhalten. Dieser Dreiklang ist übrigens auch deshalb wichtig, weil wir nur so das Modell einer erfolgreichen Klimapolitik präsentieren können, das andere Staaten motiviert eine ähnlich anspruchsvolle Klimapolitik zu machen.
Ich bin der Überzeugung, dass wir auf einem guten Weg sind.
Mit freundlichen Grüßen
Marie-Luise Dött