Frage an Marie-Luise Dött von Angelina R. bezüglich Umwelt
Sehr geehrte Frau Dött,
im Politikunterricht habe ich erfahren,dass man Ihnen schreiben kann.Ich interessiere mich sehr für das Thema Tierschutz und hätte mal eine Frage:
Warum werden so viele Tierversuche gemacht? Diese Versuche sind ja eigentlich Tierquälerei und das ist doch verboten.
Ich würde mich sehr über eine Antwort freuen.
Mit freundlichen Grüßen
Angelina Rentzsch
Liebe Angelina,
es freut mich, dass deine Schule Dich aufruft, bei politischen Fragen mitzumachen!
Tierversuche werden nicht gemacht, um Tiere zu quälen, sondern um für die Forschung zu Ergebnissen zu kommen, die auf anderem Weg nicht zu bekommen sind.
Damit der Tierschutz gerade auch in diesem Forschungsbereich verbessert wird, haben wir die Geldmittel für tiergerechte Haltungsverfahren, z.B. eine Premiumförderung für besonders tiergerechte Ställe aufgestockt und auch die Forschungsmittel zur Entwicklung von Alternativmethoden für Tierversuche erhöht.
In einer Bilanz der letzten Jahre haben wir dazu bereits einiges erreicht:
- die Änderung des Tierschutzgesetzes: Ende der betäubungslosen Kastration bei Ferkeln und des betäubungslosen Schenkelbrandes bei Pferden Ende 2018 sowie Eigenkontrollpflicht des Nutztierhalters (Kontrolle nach Tierschutzindikatoren).
- Umsetzung der EU-Versuchstier-RL u.a. mit EU-weitem Verbot von Tierversuchen für Kosmetika; Mindestanforderungen bei der gewerblichen Haltung von Mastkaninchen, neue Betäubungsregelungen und Arbeitsvorschriften für den Schlachtprozess von Nutztieren (TierschutzschlachtVO).
- Auch die Neuausrichtung der Richtlinien bei der Investitionsförderung von Stallanlagen gehört dazu. Hier werden nur noch Förderung, wenn die Stallanlagen über die gesetzlichen Mindestvorschriften hinausgehen.
- Die Forschung zur Weiterentwicklung des Tierschutzes wird in den kommenden drei Jahren mit 62 Millionen Euro gefördert. Besonderes Augenmerk: praxisgerechter Tierschutz in der Nutztierhaltung.
- Zur besseren Transparenz für den Verbraucher hinsichtlich Haltungsbedingungen soll das Tierschutzlabel des Tierschutzbundes dienen.
Mit freundlichen Grüße aus Berlin,
Marie-Luise Dött