Was wollen Sie in der Migrationspolitik tun?

Sehr geehrter Herr H.

vielen Dank für Ihre Anfrage und Ihr Interesse an meiner Position zur Migrations-, Flucht- und Asylpolitik. Als Direktkandidatin für Frankfurt I ist mir dieses Thema besonders wichtig – nicht nur auf Bundesebene, sondern auch in Bezug auf unsere Stadt und ihre spezifischen Herausforderungen.

Meine persönliche Geschichte – warum mir das Thema am Herzen liegt

Migration ist für mich kein abstraktes politisches Thema, sondern Teil meiner eigenen Geschichte. Ich bin in der Ukraine geboren, habe dort den Zerfall der Sowjetunion, politische Umbrüche und schließlich den Krieg erlebt. Ich kam 2001 nach Deutschland, direkt nach Frankfurt, wo ich am Hauptbahnhof ankam – ohne zu wissen, dass diese Stadt mein Zuhause werden würde.

Mehr als die Hälfte meines Lebens verbinde ich mit Deutschland. Ich habe hier meine Familie gegründet, meine Karriere aufgebaut und erlebt, wie wichtig Chancengleichheit, Integration und Teilhabe sind. Genau deshalb trete ich für eine Migrationspolitik ein, die fair, human und pragmatisch ist – eine Politik, die Menschen Perspektiven gibt, aber auch klare Regeln setzt.

Volt-Ansatz: Eine geregelte, humane & europäische Migrationspolitik

Volt setzt sich für eine faire, effiziente und europäisch koordinierte Migrationspolitik ein, die legale Wege schafft, Integration fördert und europäische Verantwortung ernst nimmt.
Unsere Schwerpunkte:

• Ein gemeinsames EU-Asylsystem: Schnellere Verfahren, faire Verteilung, menschenwürdige Aufnahme.
• Legale Migrationswege: Punktesystem für Fachkräfte, Visa-Erleichterungen, bessere Anerkennung ausländischer Abschlüsse.
• Integration von Tag 1: Sprachkurse, Arbeitsmarktzugang, Förderung von Initiativen vor Ort.
• Fluchtursachen bekämpfen: Entwicklungspolitik, Klimaschutz und Diplomatie als langfristige Strategien.

Migration & Kriminalität – Probleme klar benennen, Lösungen finden

Ich lehne es ab, Migration und Kriminalität pauschal gleichzusetzen. Gleichzeitig dürfen wir Probleme nicht verschweigen. Sicherheit und Integration gehören zusammen.

• Prävention statt Symbolpolitik: Schulsozialarbeit, Mentoring-Programme und gezielte Förderung für Jugendliche, um Perspektivlosigkeit zu verhindern.
• Konsequentes Vorgehen gegen Kriminalität: Mehr Präsenz von Polizei & Sozialarbeiter:innen in belasteten Stadtteilen.
• Bessere Zusammenarbeit mit Schulen: Anti-Gewalt-Programme, Unterstützung für Lehrkräfte und mehr Integration durch Sport & Kultur.
• Schnellere Verfahren für Straftäter ohne Aufenthaltsrecht, aber mit rechtsstaatlichen Prinzipien.

Frankfurt als Integrationsstadt stärken

Frankfurt ist eine Stadt der Vielfalt – über 50% der Menschen haben eine Migrationsgeschichte. Integration ist hier nicht nur ein politisches Konzept, sondern tägliche Realität.

• Bildung als Schlüssel: Mehr Investitionen in Schulen, Sprachförderung und Ausbildung.
• Stärkere kommunale Verantwortung: Mehr Mittel für Integrationsprojekte in Stadtteilen mit hohem Migrationsanteil.
• Bürgerbeteiligung stärken: Migrant:innen sollen stärker in politische Prozesse eingebunden werden.

Volt steht für eine pragmatische, lösungsorientierte Migrationspolitik, die Sicherheit, Integration und Rechtsstaatlichkeit miteinander verbindet. Ich möchte Frankfurt noch stärker als Stadt der Chancen etablieren – mit klaren Regeln, aber auch mit echten Möglichkeiten für alle, die hier leben.

Ich danke Ihnen für Ihre Frage und freue mich über den weiteren Austausch!

Herzliche Grüße,
Mariana Haramus