Marian Wendt, MdB
Marian Wendt
CDU
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Frage von Max K. •

Frage an Marian Wendt von Max K. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Können sie den binationalen Paaren zwischen Deutschland und Tirol helfen?

Sehr geehrter Herr Wendt,

wie ich mitbekommen habe sollen am 01.03 die Beschränkungen für Tschechien und Tirol nochmals um 14 Tage! verlängert werden. Hiervon bin ich leider auch betroffen. Als Tirol noch nicht als Mutationsgebiet eingestuft war, waren Partner Besuche durch die Ausnahmeregelungen immer problemlos möglich. Nun droht trotz negativem Test bei Rückkehr eine mind. 5- tägige Quarantäne. Das lässt sich nicht mit dem beruflichen Alltag verbinden. Es handelt sich hierbei um Grundbedürfnisse und keinen Tourismus! Daher bitte ich sie die Quarantäne Regelungen bezgl. Ausnahmen für Familien und unverheiratete Paare zu überarbeiten.

Ich habe die Debatte im Bundestag am 26.02 bezüglich der Grenzkontrollen verfolgt. Was mich an dieser Debatte ziemlich stört ist, dass die Fallzahlen von Tschechien und Tirol nicht differenziert betrachtet werden und immer beide Länder gleichgestellt werden. Tschechen hat eine Landesweite Inzidenz von ca. 760 in grenznahen Regionen noch höher. Tirol hingegen ha eine Inzidenz von ca. 95. Dies ist ein gewaltiger Unterschied und mach die Länder damit überhaupt nicht vergleichbar und rechtfertigt meiner Meinung nach nicht dieselben Maßnahmen. Ja in Tirol ist die Südafrika Mutation vorhanden und Tirol versucht diese bestmöglich mit lokalen Maßnahmen einzudämmen, des weiteren wird in Tirol jeder! Positive PCR- Test einer Vorsequenzierung unterzogen.

Was ich in Verbindung mit der Einstufung als Mutationsgebiet nicht verstehe: Warum schafft man es an der franz. Grenze eine Lösung ohne Grenzschließungen zu finden, obwohl die Region Moselle eine Inzidenz von ca. 300 mit einem hohen Anteil der Südafrika Mutation hat?
Daher bitte ich sie über die Maßnahmen „gegen“ Tirol in den entsprechenden Ausschüssen und mit ihren Kollegen nochmals zu sprechen und hoffe, dass eine zufriedenstellende Lösung gefunden werden kann.

Mit freundlichen Grüßen
M. K.

Marian Wendt, MdB
Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr K.,

für Ihre persönlichen Unannehmlichkeiten einer Quarantäne nach Einreise aus einem Risikogebiet habe ich Verständnis. Gleichwohl verlangt die Corona-Situation sehr vielen Menschen große Opfer ab. Großeltern, die teilweise wochen- oder monatelang auf reale Besuche ihrer Enkel verzichten, Eltern, welche eine Doppelbelastung von Arbeit und Heimlernzeit ihrer Kinder bewältigen müssen, Unternehmen, deren wirtschaftliche Situation im Lockdown trotz umfangreicher staatlicher Unterstützung existenzbedrohend ist oder Künstler, die im vergangenen Jahr kaum Auftritte hatten - all dies mit dem Ziel Menschenleben zu retten. Sehen Sie es mir nach, wenn wir die Schutzmaßnahmen der deutschen Bevölkerung über Ihre berechtigten persönlichen Interessen der Kontaktpflege zu Ihrer Partnerin stellen. Vielleicht können auch Sie Ihren Beitrag leisten und die Kontakte soweit reduzieren, dass sie sich mit Ihrer beruflichen Situation vereinbaren lassen. Übrigens gelten nicht nur Beschränkungen bei der Einreise aus Österreich nach Deutschland, sondern auch bei der Einreise von Deutschland nach Österreich und selbst innerhalb Österreichs bei Reisen aus dem Risikogebiet Tirol.

In der von Ihnen angesprochenen Region Moselle sind die Infektionszahlen besonders hoch und es sind dort vermehrt Fälle der neuen, ansteckenderen Virusvarianten festgestellt worden, weshalb das Département Moselle mit Wirkung vom 2. März 2021 als Risikogebiet mit besonders hohem Infektionsrisiko (Virusvarianten-Gebiet) eingestuft wurde. Durch die Coronavirus-Schutzverordnung besteht mit Wirkung vom 2. März 2021 ein Beförderungsverbot im grenzüberschreitenden Eisenbahn-, Bus-, Schiffs- und Flugverkehr für Personen aus Virusvarianten-Gebieten nach Deutschland.

Bitte betrachten Sie keine der Maßnahmen als Maßnahmen "gegen" eine Region, sondern stets gegen die Ausbreitung des Corona-Virus.

Mit freundlichen Grüßen
Marian Wendt