Marian Wendt, MdB
Marian Wendt
CDU
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Frage von Harald B. •

Frage an Marian Wendt von Harald B. bezüglich Finanzen

Sehr geehrter Herr Wendt,

Das Hilfsprogrammm Gr. ist noch gar nicht eingetroffen (23. 02.), "beantragte Schäuble beim Bundestag die Verlängerung des Hilfsprogramms um vier Monate" (lt. Handelsblatt).
Am 24. 02. beraten die Finanzminister telefonisch über das beantragte Hilfsprogramm.
Heute, d. 25. 02. will Schäuble die CDU Fraktion informieren.
Am 26. 02. soll es eine Probeabstimmung (werden dann die Abweichler "ich kann deine Fresse nicht mehr sehen" angesprochen?) erfolgen.

Weiter lt. HB.: "Untermauert das Land seine neuen Zusagen bis April mit konkreten Zahlen und Umsetzungsschritten, sollen weitere Milliarden aus dem Programm überwiesen werden."
D. h., am 27. 02. soll der Bt. der Verlängerung des Hilfsprogrammes zustimmmen, obwohl keine konkreten Zahlen und Umsetzungsschritte bekannt sind?
Muß dann Ende April erneut der Bt. abstimmen, oder reicht dann die Zustimmung der
Finanzminister?

Gerda Hasselfeldt sagte: „Die kritische Prüfung der Vorschläge der griechischen Regierung ist eine Frage der Glaubwürdigkeit.“
Meine Fragen an Sie:
Glauben Sie, daß eine "kritische Prüfung" innerhalb des vorgegebenen Zeitfensters möglich ist?
Glauben Sie, daß Gr. seinen Schuldenturm (100€ Scheine gestapelt, ergeben bei 250 Milliarden einen Turm von ca. 250 km Höhe) jemals abtragen kann?
Wie werden Sie am Freitag, d. 27. 02. abstimmen?

Mit freundlichen Grüßen

Harald Bayreuther

Marian Wendt, MdB
Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr Byreuther,

folgend meine Erklärung zur Abstimmung nach § 31 der Geschäftsordnung des Bundestages zum Antrag des Bundesministeriums der Finanzen „Finanzhilfen zugunsten Griechenlands; Verlängerung der Stabilitätshilfe“ auf BT-Drs. 18/4079: Dem Antrag des Bundesministeriums der Finanzen, die Finanzhilfefazilität für die Hellenische Republik um bis zu vier Monate zu verlängern, kann ich nach reiflicher Überlegung und Abwägung nicht zustimmen. Für meine Ablehnung des besagten Antrags habe ich folgende Beweggründe. Es ist aus meiner Sicht nicht gewährleistet, dass
a) die heute beratene Verlängerung der Bereitstellungsfrist tatsächlich der Erfüllung der bestehenden Hilfsvereinbarungen zwischen der Europäischen Finanzstabilitätsfazilität (EFSF) und Griechenland verhilft und ausschließlich dem erfolgreichen Abschluss des jetzt laufenden Anpassungsprogramms dient,
b) in dieser Verlängerungszeit keine unkonditionierte Brückenfinanzierung stattfindet; die im bestehenden Memorandum of Understanding und im Programm des IWF festgeschriebenen Bedingungen zum erfolgreichen Abschluss des Programms sind trotz mehrfacher Aufforderung nicht durch die griechische Regierung ausreichend erfüllt,
c) die in der von Griechenland kürzlich vorgelegten Liste geplanter Reformen diese hinreichend konkret formuliert und durch einen Zeitplan ergänzt sind - besagte Liste fasse ich vielmehr als eine reine Absichtserklärung auf, welche weder zu einer ausreichenden Erfüllung der Programmbedingungen noch zu einem erfolgreichen Abschluss der laufenden Programmüberprüfung beitragen,
d) die Gesamtverschuldung Griechenlands bis zum Jahr 2020 auf einen tragfähigen Stand abgesenkt werden kann,
e) die sozialen Maßnahmen, welche seitens der griechischen Regierung geplant sind, keine gravierenden fiskalischen Auswirkungen entfalten, womit die vereinbarten Fiskalziele im Ergebnis mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht eingehalten werden können,
f) die Hellenische Republik ihren Rückzahlungsverpflichtungen gegenüber ihren Gläubigern, einschließlich der Griechischen Darlehensvereinbarung von 2010 und des mit der EFSF geschlossenen Kreditvertrages von 2012, rechtzeitig und vollständig nachkommt. Die Annahme des heute beratenen Antrags wäre ein weiterer Schritt in die falsche Richtung, denn die vorgelegte Liste sowie das gesamte Verhandlungsverhalten der neuen griechischen Regierung lassen keine ernsten Reformabsichten erkennen. Aus Sorge für den Zusammenhalt in Europa, sowie für die zukünftigen Generationen, welchen eine enorme Schuldenlast aufgebürdet wird, lehne ich den Antrag ab.

Mit freundlichen Grüßen

Marian Wendt, MdB