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Frage von Diana Š. •

Frage an Maria Posch von Diana Š. bezüglich Familie

Wie stehen Sie dazu, dass die Regierung die Kita-Gebühren nicht reduzieren oder gar abschaffen will, dafür aber das bayrische Familiengeld für Familien mit kleinen Kindern in Höhe von 250€ eingeführt hat?

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Antwort von
ÖDP

Vielen Dank für die Frage zum Thema Familiengeld und Kita-Gebühren!

Als erstes halte ich es für unbedingt notwendig die Begrifflichkeiten genau zu unterscheiden (von den meisten Politikern wird dies leider nicht gemacht).

KITA = Kindertagesstätte, ein Sammelbegriff für die Betreuung in öffentlichen Einrichtungen vor Schuleintritt.

Krippe = Betreuung von Kindern unter 3 Jahren.

Kindergarten = Betreuung von Kindern ab 3 Jahre bis Schuleintritt.

Entwicklungspsychologen monieren, dass klar unterschieden werden muss, welche Förderung, Erziehungsaspekte und Bildungsmaßnahmen in welchem Alter sinnvoll sind.

So benötigen Kinder unter 3 Jahren wenige (1-3) feste Bezugspersonen, um eine stabile Bindung aufzubauen, sowie sozialen und psychischen Auffälligkeiten vorzubeugen.

Bei Kindergarten-Kindern dagegen kann dann von Bildungsmaßnahmen gesprochen werden, die wichtig und richtig sind. Auch im Hinblick auf die Integration von Kindern mit Migrationshintergrund sind folgende Maßnahmen notwendig.

Deshalb meine Forderungen:

Kindergarten muss kostenlos sein.
In Kinderkrippen muss eine Betreuung von 1 : 3 vorgeschrieben sein.
Sozialversicherungspflichtiges Erziehungsgehalt von 1100 Euro monatlich für Kinder unter 3 Jahre.

Zum Thema Familiengeld für Eltern von Kindern unter 3 Jahren:

Die Höhe von 250 Euro ist ein Tropfen auf dem heißen Stein, wenn man der CSU glauben will, dass es „Wahlfreiheit der Eltern“ ermöglichen soll frei zwischen Krippe, oder Erziehung durch einen Elternteil zu entscheiden. Ein Krippenplatz kostet gerade in Großstädten oft deutlich mehr, ein normales Arbeitnehmergehalt ersetzen 250 Euro aber sicher auch nicht und Rentenbeiträge bleiben auch unberücksichtigt.

Deshalb fordere ich ein sozialversicherungspflichtiges Erziehungsgehalt in Höhe von 1100 Euro monatlich bei Kindern unter 3 Jahren.

Unsere Gesellschaft sollte die Erziehungsarbeit von Eltern als solche honorieren und finanziell, arbeits- und rentenrechtlich absichern.

Die Lobbyisten der Arbeitgeberverbände haben „gute“ Arbeit geleistet, wenn Politik und Gesellschaft inzwischen daran glauben, dass Eltern selbst nicht in der Lage sind ihre Kinder zu erziehen. Eltern wird propagiert, dass sie ihren Kindern die Zukunft verbauen, wenn sie ihnen die „Bildung in der Krippe“ vorenthalten. Die Folgekosten durch soziale, psychische und Verhaltens-Auffälligkeiten bleiben dabei unerwähnt.

Meiner Meinung nach ist der Großteil der Eltern sehr wohl in der Lage das Beste für ihre Familiensituation und ihre Kinder zu wählen. Mit einem Erziehungsgehalt wie von der ÖDP gefordert, könnten Eltern wirklich frei entscheiden, ob sie das Geld in eine gute Krippe, eine Tagesmutter, oder z.B. die Oma investieren, oder ob sie ohne finanzielle und rentenrechtliche Einbußen selbst die Betreuung übernehmen möchten.

Viele Grüße,

Maria Posch