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Frage von Hildegard K. •

Frage an Maria Posch von Hildegard K. bezüglich Familie

Sehr geehrte Frau Posch,

was halten Sie von Söders Pflegegeld von 1000,00 € pro Jahr, wenn zu pflegende Angehörige in gewohnter Umgebung zu Hause gepflegt werden? Sinnvoll?, Almosen?.
Was hat die ÖDP für Vorschläge für eine bessere Pflege daheim.

K. Hildegard

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Antwort von
ÖDP

Sehr geehrte Frau Kreumeier,

 

Die demographische Entwicklung zu einer immer älter werdenden Bevölkerung und der Notstand beim Pflegefachpersonal zeigt: wir sollten schleunigst geeignete Mittel finden dieser Entwicklung entgegenzuwirken.

Ich halte 1000 Euro für einen Tropfen auf dem heißen Stein, wenn man bedenkt, dass sie ein normales monatliches Gehalt ersetzen soll. Außerdem werden von der derzeitigen Landesregierung die Rentenbeiträge „vergessen“. Meist leisten Frauen die Betreuungs- / Pflegearbeit. Erst sollen sie Kinder erziehen – erhalten für diese wichtige Gesellschaftsaufgabe nur ein Taschengeld. Dann sollen sie möglichst schnell wieder in die Arbeit gehen, da unser Wirtschaftswachstum sehr viel wichtiger ist als eine stabile Bindung zum Kind. Um dann sobald es einen zu pflegenden Angehörigen gibt, bitte wieder auf ein ausreichendes Gehalt, Rentenanspruch etc. zu verzichten und die zu wenigen Plätze in den Altenheimen frei zu halten.

Wir brauchen pflegende Angehörige und werden in den kommenden Jahren immer weniger ohne sie auskommen.

Deshalb fordere ich: ebenso wie die Erziehungstätigkeiten sind auch die Pflegetätigkeiten als Leistungen für das Allgemeinwohl anzuerkennen. Häusliche Pflegearbeit vermeidet eine teure und oft unerwünschte stationäre Unterbringung. Das Pflegegehalt sollte abhängig sein vom Ausmaß der Pflegebedürftigkeit und vom Pflegeaufwand, nicht aber von der Art der Betreuung (häusliche Betreuung / Heimunterbringung). Ich plädiere für Wahlfreiheit sowohl der Eltern bei der Kinderbetreuung als auch der pflegenden Angehörigen. Nicht die Institutionen sollen gefördert werden, sondern die Menschen die die Arbeit leisten. Dann können sie selbst entscheiden, das Geld für eine Pflegekraft zu Hause, ein Pflegeheim oder ob sie selbst die Aufgabe übernehmen. Diese Arbeit muss sozialversicherungspflichtig, rentenwirksam honoriert werden.

 

Außerdem fordere ich mehr Kurzzeitpflege-Plätze, denn auch pflegende Angehörige brauchen einmal Urlaub und Freizeit. Es braucht mehr Möglichkeiten für eine kurzzeitige (lange im Voraus planbare) Unterbringung in Pflegeeinrichtungen, sowohl für ältere Menschen, aber auch für behinderte Angehörige.

 

Mit freundlichen Grüßen,

Maria Posch