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Frage von Gerhard G. •

Frage an Maria Posch von Gerhard G. bezüglich Landwirtschaft und Ernährung

Wenn Du in den Bayerischen Landtag kämst, wie würdest Du dann versuchen, den nachhaltig ökologisch wirtschaftenden Landwirtschaftsbetrieben stärker unter die Armen zu greifen bzw. den Anteil dieser einzig zukunftsfähigen Sparte der Landwirtschaft spürbar zu erhöhen?
Dabei würde mich nicht nur eine veränderte Förderpolitk interessieren, sondern auch mögliche Kurskorrekturen bei den gesetzlichen Vogaben/ Verpflichtungen (z.B. Düngeverordnung, Bindung von Tierbestand an die Produktionsfläche, Stärkung Biodiversität, etc.)

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Antwort von
ÖDP

Vielen Dank für die Frage!

Förderpolitik die vorrangig die Arbeit und nicht die Fläche bevorzugt.
Ich werde mich für einen Existenzsicherungsvertrag für alle Bauern in Bayern einsetzen. Leistungen der Landwirte für das Gemeinwohl (Artenschutz, Tierschutz, Gewässerschutz, Biotoperhaltung, Verzicht auf Agrochemie) müssen stärker honoriert werden. Auf diese Weise soll bäuerlichen Familienbetrieben ein angemessenes Einkommen garantiert werden. Direktzahlungen an Landwirte müssen verbindlich an ökologische und soziale Standards gebunden werden. Die Landwirtschaft muss gefördert werden die sich für eine extensive, naturschonende Bewirtschaftung, am Ziel des Grundwasserschutzes einsetzt (weniger Pestizide, weniger Tiere -> weniger Gülle / Nitrat).
Ich werde mich im Landtag mit Hilfe einer Bundesratsinitiative des Freistaats für ein Verbot von insektengefährdenden Agrarchemikalien einsetzen.
Tierbestände sind auf umweltverträgliche Größenordnungen zu reduzieren (max. 2 GV/ha) eine Großvieheinheit = 500 kg (ca. ein Rind). Derzeit sind es in etwa 5-10 GV/ha, wenn der Futteranbau mit der gesamten landwirtschaftlich genutzten Fläche dazu gerechnet wird. Keine staatliche Förderung für wachsende Tierbestände.
Keine Subventionen die den Export fördern.
Faire Preise für bayrische Milchbauern genauso wie für afrikanische Kakaobauern. Faire Handelsbeziehungen mit den Ländern Afrikas statt unsere Fehler als sogenannte Entwicklungshilfe zu exportieren.

Ziel: Lebensmittelversorgung und Lebensmittelsicherheit durch heimische bäuerliche Landwirtschaft.

Von multinationalen Konzernen unabhängige Politik, deshalb Verbot von Parteispenden juristischer Personen. Es ist offensichtlich wessen Interessen unsere Regierungsparteien vertreten, so stark wie die Lobbyarbeit der Agrarindustrie ist.
Eine Hauptursache für viele Probleme in der Landwirtschaft liegt darin, dass zu viel produziert wird. Politische Instrumente müssen dafür genutzt werden, Krisen präventiv zu vermeiden. Dies gilt insbesondere für unsere Milchwirtschaft. Qualität vor Quantität: Angebotsmenge muss an der Nachfrage ausgerichtet werden. Sinnvoll finde ich z.B. echte Weidemilchprogramme, Erzeugung von Heumilch.
Ich bin für Fütterung ohne Gentechnik. Der Freistaat muss sich in seiner Verfassung als Standort der gentechnikfreien Landwirtschaft festlegen (gilt auch für neue biotechnische Methoden CRISPR/Cas).
Ausbildung / Studium im Bereich Landwirtschaft muss frei von Firmeninteressen sein. Wir brauchen eine unabhängige Wissenschaft und Forschung!

Viele Grüße,

Maria Posch