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Maria Posch
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Frage von Joachim V. •

Frage an Maria Posch von Joachim V. bezüglich Umwelt

Hallo,
meine Frage bezieht sich auf die Thematik „Plastikmüll“ und welche konkreten Maßnahmen seitens der ÖDP hierzu vorgesehen sind. Wo auch immer (Meere, Mikroplastik in allen Organismen, Beim täglichen Einkauf, Schulbedarf für Kinder ....) ständig ist man unvermeidlich mit dem Thema konfrontiert. Ich bemühe mich soweit wie möglich Plastik zu vermeiden, die Grenzen sind jedoch schnell erreicht. Zwei Beispiele: Bioprodukte im Supermarkt sind nahezu immer mit Folie verpackt?! Eigentlich absurd. Auf meine Frage beim Metzger, ob Wurst oder Fleisch auch direkt in ein mitgebrachtes Behältnis abgefüllt werden können, erhielt ich zur Antwort dies sei aus hygienischen Gründen nicht möglich, es gäbe hierzu eine Verordnung! Meine Alternative: Einkaufen auf dem Bauernhof!!!

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Antwort von
ÖDP

Sehr geehrter Herr Vogt, vielen Dank für Ihre Frage!

Weltweit landet pro Minute eine ganze Lkw-Ladung Plastik in der Umwelt.

Angesichts der Massen an Plastik in den Meeren und Mikroplastik in Gewässern muss jetzt alles daran gesetzt werden, Müll zu vermeiden.

Dabei entstehen die Mengen an Plastik nicht durch Strohhalme oder Einweg-Geschirr (wie uns die neue EU-Verordnung vielleicht beruhigen will). Als größte Verursacher sehe ich die Verpackungsindustrie: Verpackung und Kunststoffschnippsel um Hohlräume auszufüllen bei Containerware auf Schiffen (die ihren Müll ganz gerne auf hoher See zurück lassen), was wir täglich im Supermarkt an Verpackungs-Müll mit nach Hause nehmen, aber auch das kaum sichtbare Mikroplastik in Textilien, Cremes, Shampoo, Reifenabrieb u.v.m.. Die Mentalität immer mehr online zu bestellen und nach Hause liefern zu lassen vergrößert zusätzlich die Müll-Problematik.

Politik muss meiner Meinung nach nicht nur Verbote aussprechen und Vorschriften machen, sie muss vorausschauend handeln und die Natur, Umwelt und Zukunft unserer Enkelkinder bedenken. Deshalb nenne ich erst weitreichende Forderungen der Ödp und dann konkrete Maßnahmen.

Als ÖDP unterstützen wir den international gültigen Grundsatz öko-sozialer Reformkräfte: „Tax bads not goods!“ (Besteuere Schlechtes, nicht das Gute!). Die ÖDP tritt für eine umfassende Steuerreform zugunsten von Arbeit und Umwelt ein. Der gesellschaftlich erwünschte Faktor Arbeit ist steuerlich zu entlasten; die problematischen Faktoren Energie-, Rohstoff- und Flächenverbrauch sind stärker zu belasten. Damit entstehen Anreize zur Energie- und Rohstoffeffizienz.

ÖDP – die einzige wachstumskritische Partei

Auch „grünes“ Wachstum verbraucht Ressourcen, produziert Müll und ist negativ für die Umwelt. Als einzige wachstumskritische Partei unterstützen wir die Global Marshall Plan Initiative und setzen uns ein, für ein verbessertes und verbindliches globales Rahmenwerk für die Weltwirtschaft, das die Wirtschaft mit Umwelt, Gesellschaft und Kultur in Einklang bringt.

Wir sind davon überzeugt, dass unsere bisherige Lebensweise nicht zukunftsfähig ist, weil wir bereits heute unseren Planeten überfordern und daher ein Umdenken dringend notwendig ist.

Die Ödp ist eine Partei des Gemeinwohls, wir fordern:

Bayern muss Vorreiter bei der Gemeinwohl Ökonomie werden. Die Wirtschaft ist nicht nur kommerziellem Erfolg, sondern auch den Geboten der Nachhaltigkeit und der Gemeinwohlorientierung verpflichtet, so wie es die Bayerische Verfassung in Artikel 151 vorsieht: „Die gesamte wirtschaftliche Tätigkeit dient dem Gemeinwohl, insbesondere der Gewährleistung eines menschenwürdigen Daseins für alle und der allmählichen Verbesserung des Lebensstandards aller Bevölkerungsschichten.“

Auf Landesebene würde ich diese Ziele einer Nachhaltigkeitsstrategie voran bringen und mit Hilfe anderer engagierter Verbände konsequent in allen Gesellschaftsbereichen umsetzen.

Haushaltsgeräte müssen mindestens fünf Jahre halten!

Es kann nicht sein, dass gezielt Schwachstellen in den Geräten eingeplant werden, um die Nutzungszeit künstlich zu verkürzen und den Absatz anzukurbeln. In all den Produkten stecken wertvolle Ressourcen, Energie und Arbeitskraft. Wir werden als ÖDP dieses Thema mit besonderem Nachdruck bearbeiten, für besseren Verbraucherschutz kämpfen, und der Wegwerf-Mentalität und Geldgier der Hersteller Grenzen setzen. Wir werden im Landtag noch 2018 eine Bundesratsinitiative beantragen.

Was können wir Vorort tun:

Es entstehen immer mehr plastikfreie Läden. Es gibt den „plastikfreien Stammtisch“ in Augsburg und Friedberg.

In Mering und Friedberg sind wir als ÖDP-Kreisverband im Bündnis für Nachhaltigkeit vertreten. Wir wollen gemeinsam mit den anderen Verbänden vielen Menschen zeigen, was sie im Alltag tun können, um mit den uns zur Verfügung stehenden Ressourcen sinnvoller umzugehen. Zudem möchten wir zeigen, dass Alternativen zur Verpackung von Lebensmitteln z.B. Mehrweg-Behälter mit Pfandsystem im Supermarkt möglich wären.

Ein weiteres Ziel der ÖDP ist die Lebensmittelversorgung und Lebensmittelsicherheit durch heimische bäuerliche Landwirtschaft. Denn bei uns Vorort können wir ökologische und soziale Erzeugungsstandards sehr viel besser überprüfen, außerdem plädieren wir für kurze Wege, weniger Verkehr und Transport.
 
Mit freundlichen Grüßen,

Maria Posch