Frage an Maria Posch von Samuel W. bezüglich Umwelt

Hallo Herr Wanninger,

vielen Dank für Ihre Frage!

Eine sehr komplexe Frage, die meiner Meinung nach alle politischen Bereiche einschließt, deshalb meine ausführliche Antwort, die aber noch lange nicht alle meine Ideen benennt.

Der Klimawandel ist in vollem Gange, das lässt sich schwer leugnen. Andere Teile der Erde (leider vor allem die ärmeren Länder auf der Südhalbkugel) sind am stärksten von Dürre, Überschwemmungen, Stürme u.Ä. betroffen. Aber auch wir in Europa spüren immer mehr die Auswirkungen der Ausbeutung unseres Planeten (wir sprechen inzwischen schon von 4-5° C in den nächsten 100 Jahren).

Wichtigste Ursachen sind meiner Meinung nach:

Verkehr / Mobilität:

Individualverkehr, Güterverkehr, aber man denke auch an die ständig steigende Anzahl von Flügen, Kreuzfahrtschiffe und an die riesigen Frachtschiffe auf den Meeren

Energiewirtschaft / Ressourcenverbrauch:

Verschwendung von Ressourcen, zu hoher Verbrauch

Landwirtschaft:

Massentierhaltung, Entwicklung zu riesigen Agrarindustriebetrieben, Monokulturen und Abholzen von Regenwäldern zur Futtermittelproduktion

Verkehr / Mobilität: Wir brauchen alternative Verkehrskonzepte und insgesamt weniger Autos, LKWs!

Güter müssen auf die Schiene! Eine wichtige Schienennetz-Verbindung ist bereits im Bau, das Gemeinschaftsprojekt zwischen Österreich und Italien für Güter- und Personentransport: der Bau des Brenner-Basis-Tunnels. Dagegen steht auf der bayerischen Seite noch nicht einmal der Verlauf der Trasse fest, weil die bayerische Landesregierung die Pläne nicht voranbringt!

Meine Forderung: Ausbau des Brenner-Basis-Tunnels auf bayerischer Seite.

Ausbau des ÖPNV (öffentlicher Personen Nahverkehr), bessere Taktung auch im ländlichen Bereich, kostengünstigere Fahrpreise, Mitnahmemöglichkeit von Fahrrädern, Vernetzung mit Fahrradschnellwegen (grüne Welle Innerorts bei Tempo 30) à für kurze Wege müssen alternative Verkehrsmittel zum Auto attraktiver gestaltet werden! Als Übergangslösung in den Großstädten Förderung von Elektromobilität wie E-Lasten-Fahrrädern für den Lieferverkehr, Ausbau der Straßenbahnen Regionale Wirtschaftskreisläufe stärken, z.B. regionale Lebensmittel mindern Fahrt- und Transportwege

Energiewirtschaft / Ressourcenverbrauch:

100% regional und erneuerbar erzeugte Energie in Bayern bis 2030: Abschaffen der 10h-Regelung, Bürokratieabbau, Einsatz neuer Energiespeichertechnologien, Lastmanagement und flexibel betriebene Biogasanlagen (die Blühpflanzenmischungen, organische Abfälle und Gülle vergären)

Stopp Kohle-, Atomenergie und Fracking!

Energetische Sanierung und Energieeffizientes Bauen: Flächenverbrauch und Energieverbrauch senken durch mehrstöckiges Bauen, ich bin für eine Änderung des Baurechts: einstöckige Bauten nur noch als Ausnahme!
Nachhaltigkeit fördern und Ressourcen schonen: die ÖDP ist die einzige Partei die Gemeinwohl im Programm hat (Besteuere Schlechtes nicht das Gute), es entstehen derzeit viele gute Ideen zur Nachhaltigkeit welche gefördert werden müssen: Repair-Cafes, plastikfreie Läden, saisonale und regionale Produkte, FAIR gehandelte Waren u.v.m.)
Letztendlich müssen wir weg vom Wachstumszwang in allen Bereichen. Die ÖDP hält auch „grünes“ Wachstum nicht für zukunftstauglich.

Landwirtschaft:

Wir brauchen eine nachhaltige Landwirtschaft ohne Genmanipulation (auch im Tierfutter!), ohne chemische Mittel die unsere Böden, Insekten und Wasser gefährden, nicht die Fläche sondern die Arbeit muss honoriert werden, Tierbestände sind auf umweltverträgliche Größenordnungen zu reduzieren (max. 2 GV/ha)
Ich fordere für alle Landwirte einen Existenzversicherungsvertrag gebunden an Leistungen für das Gemeinwohl (Artenschutz, Tierschutz, Gewässerschutz, Biotoperhaltung, Verzicht auf Agrochemie).

Wir können in Bayern also jede Menge tun, um den Klimawandel endlich aufzuhalten, Grundlage dafür ist aber eine Politik die nicht Konzerninteressen vertritt sondern die Bürger! Deshalb ÖDP wählen = einzige Partei die keine Konzernspenden annimmt!

Viele Grüße,

Maria Posch