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Frage von Claudia T. •

Frage an Maria Posch von Claudia T. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Welches politisches Ziel ist dir besonders wichtig? Wie stehst du zur Asylpolitik?

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Antwort von
ÖDP

Vielen Dank für die Fragen,

aufgrund meiner Lebenssituation ist mir die Familienpolitik besonders wichtig.

Als Mutter von drei kleinen Kindern (2,4 und 6 Jahre) stehe ich wie viele andere junge Eltern vor der Entscheidung, welches Elternteil geht in die Arbeit, wieviele Stunden sind möglich, welche Betreuung wähle ich für meine Kinder.

Ich plädiere für echte Wahlfreiheit der Eltern bei der Betreuung von unter 3-Jährigen. Es muss klar unterschieden werden zwischen Krippe und Kindergarten.

Deshalb fordere ich ein sozialversicherungspflichtiges (Rentenbeiträge!) Erziehungsgehalt von 1100 Euro in den ersten drei Lebensjahren der Kinder.

Bisher werden Krippen einseitig gefördert, fragen Sie die Regierungsparteien wieviel dem Staat ein Krippenplatz kostet! Wirkliche Wahlfreiheit wäre, den Eltern ein Gehalt zu bezahlen, damit sie dann selbst entscheiden können, ob sie das Geld für eine Krippe, Tagesmutter oder die Oma ausgeben, oder aber ein Elternteil ohne Nachtteile (Rente) die Betreuung des Kleinkindes übernehmen kann. Auch das Wahlgeschenk der CSU bedeutet keine Wahlfreiheit, denn je nach Wohnort sind die Kosten der Krippenplätze sehr unterschiedlich und ein Gehalt ersetzt es auf keinen Fall. Die Debatte wird leider von Arbeitgeber-Verbänden beeinflusst, welche natürlich nur das Interesse haben, dass Eltern möglichst früh wieder in die Arbeit gehen.

Ich bin nicht gegen eine Krippenbetreuung, aber in der heutigen Form werden viele Folgekosten aufgrund sozialer, psychischer, oder verhaltensauffälliger Kinder entstehen. Aus der Bindungsforschung wissen wir: Kinder unter 3 Jahren benötigen eine feste Bindung zu wenigen Menschen. Dies kann auch eine Krippe leisten, aber nur bei einem Betreuungsschlüssel von maximal 1 : 3!

Zum Thema Asylpolitik ist mir besonders wichtig:

Eine wirklich lösungsorientierte Politik muss die Ursachen der Migration mindestens so intensiv behandeln wie die administrative Bewältigung von Grenzschutz, Aufnahme, Integration und gegebenenfalls Rückführung.

Ursachen sind Krisen, Kriege, Korruption und Klimaüberhitzung welche wir Europäer mit verschulden.

Deshalb fordere ich endlich etwas gegen die Ursachen von Migration zu unternehmen:

Fairhandel statt Freihandel!

Ein Freihandeslabkommen zwischen Europa und Westafrika steht kurz vor Abschluss (Economic Partnership Agreement – EPA) . Zölle fallen beim Import / Export weg. Europäer erhalten leichteren Zugang zu Rohstoffen dieser Länder, Westafrika erhofft sich bessere Export-Möglichkeiten ihrer Produkte.

ABER: die Zölle fallen auch bei Agrarprodukten weg. In Deutschland gibt es (dank der Lobbyarbeit der Agrarindustrie) eine Überproduktion an Milch. Diese Milch wird zu Milchpulver verarbeitet, um dann in andere Länder exportiert zu werden. Europäische Milch ist auf dem Weltmarkt konkurrenzlos billig, die einheimischen Bauern in Afrika können nicht so billig produzieren wie die europäischen Agrar-Großbetriebe und bleiben auf ihrer Milch sitzen. Die afrikanischen Kleinbauern können von ihren Erträgen nicht mehr leben. Folgen sind Arbeitslosigkeit, Armut, Hunger und irgendwann verständlicherweise MIGRATION.

Liebe Frau Tiburcio, dies war ein Beispiel zum Thema Asylpolitik, weitere Standpunkte zu dem Thema finden Sie bei Frau Eggers Frage.

Mit freundlichen Grüßen,

Maria Posch