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Maria Flachsbarth
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Frage von Jesko V. •

Frage an Maria Flachsbarth von Jesko V. bezüglich Gesundheit

Hallo.
Man ließt überall, dass der 2te Lockdown vielen Kleinunternehmern einem Todesstoß gleichkommt und das wäre noch irgendwie vertretbar, wenn man konsequenterweise alle großen Zusammenkünfte verhindert.
Schulen bleiben allerdings offen, in welchen täglich Schüler mit 4 verschiedenen ca. 20 Personen großen Gruppen ohne Maske in einem Raum sitzen. Alle 20 Minuten die Fensterfront zu öffnen bringt am anderen Ende des Raums wenig. Dann quetschen (Sie haben vermutlich keine Vorstellung von so einem Gedränge) sich nach der Schule die meisten Schüler in Busse mit einem bunten Mix der Jahrgänge. An Abstände ist im Traum nicht zu denken...

Nun zu meiner Frage:
Wie können Sie es gegenüber den Leidtragenden des Lockdowns rechtfertigen die Schulen, trotz all dieser und vieler noch nicht erwähnter Krisenzustände vor Ort, geöffnet zu lassen?

MfG
Jesko

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Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr Vogt,

vielen Dank für Ihre E-Mail vom 29. Oktober 2020, in der Sie kritisieren, dass im Rahmen des partiellen Lock down zur Eindämmung der Corona-Pandemie die Schulen weiter geöffnet bleiben, während insbesondere Teile der Wirtschaft von den neu beschlossenen Maßnahmen betroffen werde.

Hinter Ihrer Kritik steht die Frage „Warum ‚die‘ und nicht ‚die anderen‘?“ - eine Frage, die neben Ihnen viele Bürgerinnen und Bürger zu den aktuellen Maßnahmen stellen. Auf den ersten Blick ist das eine berechtigte Frage, da Schulbesuche, Restaurantbesuche oder Familienfeiern sich in Bezug auf den Kontakt mit zahlreichen anderen Menschen kaum unterscheiden.

Andererseits: Kontakte zu reduzieren ist derzeit (noch) das wirksamste Mittel, um die Pandemie einzudämmen, Das Virus braucht uns Menschen, um sich zu vermehren, es braucht die zwischenmenschlichen Kontakte, um vom einen auf den anderen Menschen überzugehen. Deshalb ist Ziel all der Maßnahmen, die in dieser Woche in Kraft getreten sind, die Verhinderung von Kontakten zwischen Menschen. Jedes Geschäft, das offen bleibt, jede Aktivität, die erlaubt bleibt, ermöglicht Kontakte, die zu einer Übertragung führen können – und zwar auch, wenn es gute Hygienekonzepte gibt. Denn bei ca. 80% der Infektionen weiß man überhaupt nicht (mehr), unter welchen Umständen sie stattgefunden haben. Darum kann das Konzept nicht darin bestehen, das ähnliches erlaubt sein sollte, sondern die Frage sollte in meinen Augen derzeit leider lauten müssen: "Warum darf das noch offen sein?"

Die Bundesregierung hat allerdings aus den schädlichen Begleiterscheinungen des ersten Lock Down im Frühjahr gelernt, gerade wenn es um die psychischen und sozialen Folgen von Schulschließungen für die gesunde Entwicklung von Kindern und Jugendliche geht. Darum hat die Bundesregierung gemeinsam mit den Regierungen der Länder entschieden, den Betrieb von Schulen und Kitas, genauso wie den weiter Teile der Wirtschaft weiter zu erlauben, doch zugleich die Kontakte so weit wie möglich zu reduzieren. Aus diesem Grund müssen Restaurants, Museen, Kinos und andere Freizeiteinrichtungen geschlossen bleiben, viele Veranstaltungen müssen unterbleiben.

Sehr geehrter Herr Vogt, Sie haben Recht: es ist erstens wichtig, dass die Hygiene- und Schutzkonzepte an den Schulen eingehalten werden. Aber zweitens ist es ebenso wichtig, dass auch bei der Schülerbeförderung höchste Sicherheitsstandards gelten. Aufgrund der Tatsache, dass der öffentliche Nahverkehr von den Schülerinnen und Schülern weiterhin intensiv genutzt wird und insbesondere in den Bussen verstärkt Kontakte stattfinden, fordert z.B. die CDU-Regionsfraktion in Hannover, dass möglichst schnell private Busunternehmen mit zusätzlichen Schülertransportfahrten beauftragt werden. Auf diese Weise kann der so wichtige Mindestabstand zwischen den Schülerinnen und Schülern realistisch eingehalten und darüber hinaus die unter den Corona-Maßnahmen leidende Reisebranche werden.

Mit freundlichen Grüßen
Maria Flachsbarth