Frage an Maria Flachsbarth von Gert S. bezüglich Finanzen
Danke für Ihre ausführliche Stellungnahme, was den Klimaschutz angeht. Aber das war nicht meine Frage.
Das Kostenproblem durch steigende Energiepreise muss gestoppt werden.
Dass Kaufkraft der Verrbaucher (Unternehmen und private Haushalte) wegbricht und Oligopole hohe Einnahmen verbuchen, darauf gehen Sie nicht ein.
Deshalb frage ich noch einmal nach:
Es besteht ein Zusammenhang zwischen
1. hohem Verbrauch in Deutschland/Europa, dabei herausragend die KFZ-Energie
2. dem nach Sicherheiten suchenden Kapital, nachdem andere Werte an den Finanzmärkten (Immobilien, Keditbewertungen, US-Dollar) wegbrechen. Deshalb profitieren Sachwerte, Edelmetalle, Agrarrohstoffe, Energierohstoffe.
Dass Schwellenländer einen hohen Verbrauch haben, treibt ebenfalls die Preise. Das bleibt jedoch außerhalb unserer Reichwerte. Es geht darum, was wir in Deutschland unternehmen können, um die Preissteigerungen zu drosseln.
Stimmen Sie hier als gemeinsame Ausgangsbasis zu?
Sehen Sie die Notwendigkeit niedriger Energiepreise?
Auf die Finanzmärkte haben wir keinen Einfluss, weil sie eine Eigendynamik erhielt. Schwellenländer liegen ebenfalls außerhalb unseres Einflussbereichs. Es bleibt ausschließlich die Möglichkeit, im eigenen Land zu handeln.
Dazu ist es begrüßenswert, langfristige Schritte zu unternehmen, wie sie die Bundesregierung vorsieht. Aber das reicht nicht aus, fürchte ich.
Wenn die Verbrauchsquelle KFZ im Rahmen konzertierter Aktionen wegfällt, wäre die geringere Nachfrage geeignet, die Erdölpreise und in dessen Folge auch andere Energierohstoffe fallen zu lassen.
Schon die Ankündigung, dass Deutschland / Europa eine solche Maßnahme plant, würde im Vorfeld die Kurse an den Rohstoffbörsen unter Druck setzen
Würden Sie mir einen anderen Ausschuß des Dt. Bundestags, ggf. einen anderen Bundestagsabgeordneten emfehlen, um in dieser Sache vorzugehen?
Die Anfrage ging an Sie, weil der "Umweltschutz" der Vorreiter eines Fahrverbotes sein kann. Sollte ich besser einen "Finanzen"-Experten ansprechen?
Sehr geehrter Herr Schmidt,
vielen Dank für Ihre erneute Anfrage. Um es noch einmal klar zu sagen: Ich stimme Ihnen erstens grundsätzlich in der Beschreibung des Problems zu und ich sehe zweitens die Notwendigkeit bezahlbarer Energiepreise. Ihren Vorschlag, durch „autofreie“ Tage die Nachfrage nach Kraftstoffen und in Folge diese Preise deutlich zu senken, sehe ich allerdings skeptisch.
Der gesamte Verkehr ist am Endenergieverbrauch in Deutschland mit nicht einmal 30 Prozent beteiligt. Um nur den Endenergieverbrauch der KFZ zu erhalten, sind von diesem Betrag mindestens der Schienen- der Luftverkehr sowie die Schifffahrt abzuziehen. Ferner sind mir keine Studien bekannt, nach denen ein temporäres KFZ-Nutzungsverbot in Deutschland einen signifikanten Erfolg für die Senkung der Energiepreise verspräche. Sollten Ihnen andere gesicherte wissenschaftliche Erkenntnisse vorliegen, würde ich mich über eine Mitteilung an mein Bundestagsbüro freuen.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Maria Flachsbarth MdB