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Maria Flachsbarth
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Frage von Sascha H. •

Frage an Maria Flachsbarth von Sascha H. bezüglich Recht

Sehr geehrte Frau Dr. Flachsbarth,

die aktuelle Situation zum o.g. Thema gibt mir Anlass, Sie als Volksvertreterin um Ihre Mithilfe und Ihre ehrliche Meinung zu bitten.

Selbstverständlich bin auch ich erschüttert, welche schrecklichen Taten ein Mensch durch einen Amoklauf anrichten kann. Jede "sinnvolle" Maßnahme zur Verhinderung muss unterstützt werden.

Ich möchte Sie jedoch deutlich darauf hinweisen, dass ein blinder Aktionismus, ob aus Hilfslosigkeit oder vor dem Hintergrund anstehender Wahlen, noch viel größeren Schaden, besonders bei Randgruppen, anrichtet.

Ich selbst bin ein Paintball-Sportler und fühle mich, wie viele meiner Sportskameraden auch, völlig missverstanden.

Es gibt im Internet genügend Informationsmaterial um sich eine eigene Meinung über diesen Sport zu bilden, dennoch werde ich hier vereinzelte Argumente nennen, weswegen ein Verbot dieser Randsportart aus meiner Sicht keinen Sinn ergibt.

1. ) Die unterstellte Tötungsabsicht, bzw. Tötungssimulation existiert beim Paintball genauso wenig, wie bei der Olympiasportart Fechten oder bei der Schulsportart Brennball / Völkerball. Ziel ist es, das gegnerische Team nach Punkten zu besiegen.

2.) Die Paintballgemeinschaft besteht ausschließlich aus volljährigen Personen, die Ihr hart erarbeitetes Geld in ein teures Hobby stecken, um Spaß zu verleben und sich sportlich zu betätigen. Dabei finden sich Personen aus allen Bereichen der Gesellschaft, multikulturell vertreten, die ohne eine einzige Ausschreitung viele Ligaspieltage und Turniere pro Jahr ausüben.

3.) Die ohnehin streng überwachten Sicherheitsregeln (z.B. Maskenpflicht bei Betreten des Spielfeldes) werden von jedem Spieler peinlich genau eingehalten, was einerseits für das hohe Verantwortungsbewusstsein der Spieler und andererseits für die absolut geringe Unfallstatistik dieser Sportart spricht.

Wie ist Ihre Auffassung zu dieser Thematik ?
Werden Sie sich für oder gegen ein Verbot einsetzen ?

Vielen Dank für Ihre Mühe,

MfG, Sascha Husnik

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Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr Husnik,

angestoßen durch die bestürzenden Ereignisse von Winnenden im März 2009 hatten die Fraktionsvorsitzenden von CDU/CSU und SPD in einem Brief an die Familien der Opfer zugesagt zu prüfen, durch welche gesetzgeberischen Maßnahmen die Sicherheit im Zusammenhang mit legalen Schusswaffen zu erhöhen sei. Hierbei war den nachvollziehbaren Forderungen der Angehörigen der Winnenden-Opfer Rechnung zu tragen. Gleichzeitig war es wichtig, Schützen und Jäger, deren weit überwiegende Mehrheit einen verantwortungsvollen Umgang mit ihren Waffen pflegt, nicht unter einen Gesamtverdacht zu stellen und unangemessenen Belastungen oder Beschränkungen auszusetzen.

Im Zusammenhang mit Winnenden hat uns neben einer generellen Modifizierung des Waffenrechtes die Frage nach Spielen wie Laserdrome oder Paintball/Gotcha beschäftigt, die das Treffen, Verletzen oder Töten von Menschen realitätsnah simulieren. Meine Fraktion und ich halten dies für überprüfenswert, allerdings nicht zwangsläufig für verbotswürdig. Deshalb ist ein Verbot von Paintball im Augenblick nicht geplant.

Die CDU/CSU spricht sich aber für eine wissenschaftliche Prüfung der Gefährlichkeit dieser Spiele aus. Die Koalitionsfraktionen stellen dem Deutschen Bundestag deshalb voraussichtlich in der kommenden Sitzungswoche des Deutschen Bundestages einen Entschließungsantrag zur Abstimmung, mit dem die Bundesregierung aufgefordert wird, das Gefahrenpotenzial von Paintball unter Einbeziehung von kriminologischen, psychologischen oder soziologischen Sachverständigen zu untersuchen. Wir wollen also nicht generell Verbote verabschieden, sondern präzise feststellen, ob und in wieweit diese Spiele geeignet sind, die Hemmschwelle zur bewaffneten Konfliktlösung herabzusetzen.

Für Rückfragen stehe ich Ihnen gern zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Maria Flachsbarth