Frage an Maria Eichhorn von Jürgen R. bezüglich Familie
Sehr geehrte Frau Eichhorn,
in der Öffentlichkeit wird immer nur von Gewalt an Frauen und Mädchen gesprochen. In der Tat trifft diese Konstellation mit hoher Prozentzahl zu. Dies rechtfertigt jedoch nicht, Gewalt seitens Frauen (Müttern) an Männern (Vätern) und Kindern falsch darzustellen, bzw. ganz außer Acht zu lassen. Zudem wird zu diesem Thema in der deutschen Presse momentan bewusst einseitig informiert und eine Art "Hetzkampagne" gegen fürsorgliche Väter gefahren, ausgehend von Radikalfeministinnen, wie z.B. Frau Anita Heiliger und den autonomen Frauenhäuser. Letztere werden von unseren Steuergeldern mitfinanziert - wie kann der Staat diese Falschdarstellung zulassen, bzw. unterstützen (z. B. Frau von der Leyen)? Ausführungen, die dies belegen, finden Sie im Internet u. a. bei Trennungsväter e.V.: Väter, die sich um ihre Kinder kümmern wollen, werden seitens Politik und Presse momentan mit Gewaltverbrechern und Schlägern auf eine Stufe gestellt.
Bitte um Ihre Stellungnahme hierzu und um Information bzgl. geplanter Maßnahmen, um auch diese Problem öffentlich wirksam und wahrheitsgemäß zu vertreten.
Sehr geehrter Herr Reicherseder,
vielen Dank für Ihre Anfrage über Abgeordnetenwatch. Ich stimme mit Ihnen überein, dass fürsorgliche Männer und Väter nicht in einen Topf mit gewalttätigen Männern oder gar Gewaltverbrechern geworfen werden dürfen. Hier muss differenziert werden.
Das allgemeine Ziel muss sein, dass Frauen und Männer ein Leben frei von körperlicher und seelischer Gewalt führen können.
Auf der anderen Seite schreiben Sie richtig, dass vorwiegend Frauen Opfer von Gewalt werden. Jede vierte Frau hat körperliche oder sexuelle Gewalt durch Ihren Partner erlebt. 50.000 Frauen flüchten sich jährlich in ein Frauenhaus. Damit sprechen die Zahlen eine deutliche Sprache. Nähere Ergebnisse können Sie dazu auch in der Studie des Bundesfamilienministeriums „Lebenssituation, Sicherheit und Gesundheit von Frauen in Deutschland“ nachlesen.
Die Studie hat auch den von Ihnen vorgebrachten Punkt, Gewalt von Frauen und Müttern, untersucht.
Im Abschnitt zur körperlichen Gewalt heißt es dort:
/„Von den befragten Frauen, die TäterInnen aus der Familie genannt haben, gaben 58% an, es seien Vater oder Mutter gewesen (Verhältnis Vater zu Mutter: 55% zu 45%); 32% nannten Geschwister (Verhältnis männliche zu weibliche Geschwister: 57% zu 43%) und nur jeweils 2% bis 7% nannten andere Verwandte oder Haushaltsmitglieder als TäterInnen.“/
/„Wenn Frauen Opfer von Gewalt durch weibliche Täterinnen wurden, so waren die Täterinnen am häufigsten Mütter (33%), Mitschülerinnen/Mitstudierende (19%), Schwestern (16%), seltener unbekannte Täterinnen (12%) und fast nie (0,4% bzw. 1%) Partnerinnen oder Ex-Partnerinnen.“/
/„Die Ergebnisse der vorliegenden Studie zeigen auf, dass Frauen durchaus auch als Täterinnen gegenüber anderen Frauen eine Rolle spielen – immerhin wurden von insgesamt 30% der von körperlicher Gewalt betroffenen Frauen auch weibliche Täterinnen benannt, weniger aber im Kontext von Paarbeziehungen als vielmehr im Kontext von Herkunftsfamilie und Schule.“/
Dadurch wird deutlich, dass Politik und Wissenschaft dieses Problem in der Gesamtheit sehen und sachgerecht behandeln. Sollte sich Handlungsbedarf ergeben, werden wir das Problem entsprechend aufgreifen.
Mit freundlichen Grüßen
gez. Maria Eichhorn MdB