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Margrit Wetzel
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Frage von Stephan N. •

Frage an Margrit Wetzel von Stephan N. bezüglich Soziale Sicherung

Sehr geehrte Fr. Wetzel,

am 21.06.08 war ein Artikel im Stader Wochenblatt ,in dem es um die Ehrenamtskarte geht.

In diesem steht,daß es klar geregelt" ist,wer in den Genuss dieser "Goldenen Karte für Freiwillige" kommt. Zitat des Berichts:"Vorausgesetzt ist eine freiwillige,unbezahlte,am Gemeinwohl orientierte Tätigkeit,die einen Umfang von mindestens fünf Stunden pro Woche oder 250 Stunden im Jahr umfasst.Dabei werden nur tatsächliche Arbeitszeiten,nicht etwa Bereitschaftszeiten angerechnet". Ich bin seit ca. 11 Jahren in der Freiwilligen Feuerwehr.Angefangen in Stade,wo man oft mehrmals pro Woche im Einsatz ist.Nun aber in einer kleineren Wehr wegen Umzug vor ca. 5 Jahren mit weniger Einsatz-und Übungsstunden.
Ist dieses Ehrenamt nicht ehrwürdig genug?
Oder bekommen all die Freiwilligen wieder(wie oft nach Einsätzen) Undank zu spüren?
Jetzt sogar schon von Seiten bestimmter Bürokraten? Selbst wenn Bereitschaftszeiten ausgeschlossen werden,sollte hierbei eine Ausnahme gemacht werden,wobei der Kostenfaktor keine Rolle Spielen darf! Schließlich wird bei Einsätzen einem nicht gerade ein besonderer Spaßfaktor geboten,wenn es um Menschenleben geht. Und trotzdem sind die Kameraden/dinnen hilfsbereit,selbst wenn Einsätze übernachten und im Anschluß noch zur Arbeit müssen. Eine Ehrenamtskarte für solche Tätigkeit währe jedenfalls eine Anerkennung.
Über eine Stellungnahme bzw. eine Antwort würde ich mich freuen.

M.f.G.
S.Niemann

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Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr Niemann,

vielen Dank für Ihre Anfrage. Das ehrenamtliche Engagement ist eine wertvolle Stütze unserer Gesellschaft. In einer Zeit, in der traditionelle Beziehungsnetze sich auflösen, kann der Einzelne sich oftmals nicht mehr auf das füreinander Einspringen in Familie und Verwandtschaft sowie auf das gegenseitige Aushelfen in der Nachbarschaft verlassen. Er ist verlassen, wenn niemand „mal eben mit anpackt“ und er sich die käufliche Dienstleistung nicht leisten kann.
Freiwilligendienste schließen in anerkennenswürdiger wertvoller Weise hier entstehende Lücken. Die Politik tut daher gut daran, eine Kultur des Ehrenamtes zu fördern – ohne dabei allerdings zwingend ein berechenbares, alternatives Entgeltungssystem einzuführen. Das geschieht auf unterschiedliche Art und Weise, sowohl auf Bundes-, auf Landes- sowie auf kommunaler Ebene.

Die Ehrenamtskarte ist eine Initiative des Landes Niedersachsen. Dementsprechend werden auch die Modalitäten für die Vergabe dieser Karte vom Land Niedersachsen vorgegeben. Der Landkreis Stade beteiligt sich daran, der Bund jedoch hat damit nichts zu tun. Da auch die Organisation der Feuerwehren und die Bedingungen der haupt- wie ehrenamtlich tätigen Einsatzkräfte in der Verantwortung der Länder stehen, liegt es nicht in meiner Kompetenz zu sagen, ob die Ehrenamtskarte auch Ihnen für Ihre jahrelangen treuen Dienst bei der Freiwilligen Feuerwehr zusteht. Dennoch möchte ich Ihnen meinen aufrichtigen Dank für Ihren Einsatz aussprechen und hoffe, dass die Erfahrung, erfolgreich helfen zu können, Ihnen Freude und Kraft zurückgeben.

Mit freundlichem Gruß
Dr. Margrit Wetzel MdB