Frage an Margrit Wetzel von Dirk M. bezüglich Arbeit und Beschäftigung
Sehr geehrte Frau Doktor Wetzel!
Überall höre und lese ich, dass der Ausbildungspakt nicht funktioniert. Doch aus meinem Bekanntenkreis bekomme ich immer wieder mit, dass alle Jugendlichen die Arbeit suchen auch welche finden (und zwar eine Ausbildung und keine Aushilfsjobs). Wie kommt es zu dieser Differenz mit der öffentlichen Meinung?
Ich danke Ihnen für Ihre Antwort.
Gruß
Dirk Mahnke
Sehr geehrter Herr Mahnke,
zunächst freut es mich, dass Sie so viele junge Leute kennen, die einen Ausbildungsplatz bekommen haben - das gibt den Jugendlichen eine erfreuliche Perspektive und macht allen, die am Abbau der Jugendarbeitslosigkeit arbeiten, Mut und Zuversicht. Bundesweit gibt es mit Sicherheit noch viele Jugendliche, für die mehr getan werden muss, damit sie einen Ausbildungsplatz bekommen. Insofern muss man sicher unterscheiden zwischen sachlicher Information und Stimmungsmache. Leider wird unser Land ja von bestimmten Interessengruppen bei jeder Gelegenheit schlecht geredet - oft geradezu skandalös schlechter als die tatsächlichen Verhältnisse sind.
Bei uns in der Region weiß ich verlässlich, dass jedem und jeder Jugendlichen zumindest ein Angebot für einen Ausbildungsplatz oder eine Quaifizierungsmaßnahme unterbreitet wurde. Bei uns läuft vor allem das Zusammenspiel zwischen allen Beteiligten, die mit Ausbildung bzw. unseren entsprechenden Programmen zu tun haben, ganz hervorragend. Ausserdem gibt es eine beträchtliche Anzahl von Arbeitgebern, die sich richtig ins Zeug legen, um zusätzliche Ausbildungsplätze zu schaffen: das ist in hohem Maße erfreulich und respektabel! Wie kreativ manche Unternehmen dabei vorgehen, können Sie z.B. an zwei Beispielen sehen, die ich in meiner Homepage auch eigens angesprochen habe: So haben die Ausbildungsgemeinschaft Schleppschifffahrt und die Fa. Witte in Otterndorf jeweils 10 neue Ausbildungsplätze in 2005 geschaffen: vorbildlich! Und vermutlich gibt es noch zahlreiche weitere gute Beispiele. Der Ausbildungspakt funktioniert also durchaus. Was bleibt uns also, um die schlechte öffentliche Meinung zu korrigieren? Ich meine, man muss die guten Beispiele und die guten Erfolge entsprechend öffentlich darstellen. Schön, dass Sie sich auch Gedanken darüber machen - arbeiten wir also daran.
Mit freundlichem Gruß
Margrit Wetzel